Carl Moll (1861–1945) war Schüler von Emil Jakob Schindler (1842–1892), dem bedeutendsten Maler des Stimmungsimpressionismus. Mit diesem Malstil wird die österreichische Freiluftmalerei im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts bezeichnet. Ausgehend von der französischen Schule von Barbizon, legten die Maler*innen besonderen Wert auf Wetter- und Lichtverhältnisse und die atmosphärischen Stimmungen. So entstanden sehr hochwertige Landschaftsbilder. Die Motive dafür fanden sie in der näheren Umgebung von Wien, wie hier zum Beispiel im Prater. Moll beschreibt hier einen sonnigen Tag im Prater, dem Naherholungsgebiet der Wiener*innen. Sonnenstrahlen dringen durch die Baumkronen und zeichnen Schatten auf den Weg, der in die Tiefe des Bildes führt. Ein paar Spaziergänger genießen den herrlichen Tag. Der Pinselstrich ist kräftig und die Farben stark. Beides typisch für seinen späten Malstil.