Gudrun Baudisch-Wittke (1907–1982) besuchte ab 1922 die Kunstgewerbeschule in Graz, ehe sie 1926 für die Wiener Werkstätte tätig wurde. Baudisch lernte durch die Wiener Werkstätte den Architekten Clemens Holzmeister (1886–1983) kennen, der sie für verschiedene dekorative Arbeiten an seinen Bauten verpflichtete. So arbeitete sie ab 1931 mit ihm an der plastischen Ausgestaltung für den türkischen Präsidentenpalast Kemal Atatürks in Ankara. 1959/60 erhielt Baudisch den Auftrag für dekorative Keramikarbeiten am großen Festspielhaus in Salzburg. Die an „primitive“ Volkskunst erinnernde Vase unterstreicht durch ihre unperfekt erscheinende Glasur und den Farbauftrag das Handwerkliche und macht das Material Keramik umso mehr bewusst. 1947 gründete sie die Töpferwerkstatt „Keramik Hallstatt“. Im selben Jahr wurde ihr der Professorentitel verliehen. Baudisch starb 1982 in Hallein.