Einladung zu den Kunstfreunden des Künstlerbundes Hagen, 1911 - 1912

Rudolf Junk (1880–1943) übernahm nach Joseph Urban (1872–1933) die Rolle des grafischen Hauptgestalters des Künstlerbundes Hagen. Ab 1907 prägten seine ornamentalen Holzschnitte, für die er sich an den floralen Motiven der englischen Arts & Crafts-Bewegung sowie der Wiener Werkstätte orientierte, das Erscheinungsbild der Kataloge. Auch diese Einladung zu den Kunstfreunden des Künstlerbundes Hagen zeigt das für Junk typische dichte und symmetrische Blüten- und Blattwerk. Die Wirkungskraft seines Designs entsteht durch die Homogenität von Schrift und Ornamentgestaltung; die floralen Arabesken, die den gesamten Raum um den Text einnehmen, entwickeln sich aus einer ondulierenden Linie, die sich auch in den Buchstaben widerspiegelt. Junk wurde für seine Entwürfe hoch angesehen, was sich unter anderem daran zeigt, dass mehrere Titelblätter und Einladungskarten aus seiner Hand auf der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik. Leipzig im Jahr 1914 gezeigt wurden.

Transkription:

Der Künstlerbund Hagen richtet an Euer Hochwohlgeboren die ergebenste Bitte: durch Ihren Beitritt als „Kunstfreund“ seine Bestrebungen freundlichst zu fördern. Gegen einen Jahresbeitrag von 20 K.[ronen] genießen „Kunstfreunde“ das Recht freien Eintrittes zur Eröffnung jeder Ausstellung & die Möglichkeit, bei einer jährlich stattfindenden Verlosung Kunstwerke zu erwerben.

LVD, 2024