Joh. Lötz Witwe im Auftrag von E. Bakalowits Söhne
Derzeit ausgestellt im OG4
Die Firma Johann Lötz Witwe war im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert eine der bedeutendsten Kunstglasmanufakturen Böhmens. Weltgeltung erlangte die Firma durch ihre vielseitigen Jugendstilgläser, für die nicht zuletzt die Kreationen des Amerikaners Louis C. Tiffany (1848–1933) als Vorbild dienten. Der künstlerische Anspruch der Hütte wurde zudem durch intensive Kontakte zur Wiener Kunstszene, insbesondere zum Künstlerkreis um Josef Hoffmann (1870–1956) und Koloman Moser (1868–1918) sowie dem Glasverleger E. Bakalowits Söhne abgesichert. Besonders typisch für die Produktion der südböhmischen Firma waren um die Jahrhundertwende metallisch irisierende Farbgläser wie die Lüstervase in Kugelform mit drei Füßen sowie später verstärkt einfarbige, miteinander kontrastierende Opalgläser. Diese von Moser entworfene Vase ist schlicht geformt: Die Vase steht auf kugelförmigen Füßen und wird oben durch eine auskragende, tellerförmige Mündung abgeschlossen. Moser wählte einen reduzierten Dekor, um den Formentwurf ganz für sich sprechen zu lassen; siehe auch Vase.