Wien
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Brief von Anton Peschka an Egon Schiele
09.07.1913
(Wien 1885–1940 Wien)
(Tulln 1890–1918 Wien)
Transkription:
Lieber Egon!
Ich danke für beide Karten.
Dieselben verursachen aber
Eifersucht bei deiner Mama.
Sie verwendet einen Vormittag
dazu über Euch zu zanken.
Ich will für Villach noch
nichts Bestimmendes sagen.
Ich gönne mir gar nichts mehr.
Mit Hauer kann ich doch
ohne Dir nichts richten und
sonst wäre es nicht ausrei-
chend! – – – – –
Deine Mama ist seit Sonn-
tag böse auf dich! – Sie war
am Grabe deines Vaters! –
Gerti war mit um einige
Blumen in die Grasbüschel
zu legen! – – – –
Einige Getreidehalme hätten
ihr wehend entgegengewinkt
vom eingesunkenen Hügel.
Ihr war sehr leid darum!
Gerti will für Blumen sorgen
und wird es sich arg absparen
müssen! – Ich weiß auch
du hast das adelige Herz nicht
vergessen, daß [!] dort in der Erde
liegt und von welchem mir
Gerti oft, gerne und vieles
erzählt! – Gedenke des
Todten! [!] – Die Idee mit
einem Stein sagt mir nicht
zu aber mit Gerti vereint
sorge für einen Blumen-
teppich! Stets dein Freund
Maler Ant [Anton] Peschka.
Wien
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Privatsammlung Leopold, Wien; (1)
Leopold Museum-Privatstiftung, Wien (2023)
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