Wien
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Brief von Anton Peschka an Egon Schiele
10.10.1918
(Wien 1885–1940 Wien)
(Tulln 1890–1918 Wien)
Transkription:
Mittwoch 10 Okt 1918.
Lieber Egon.
Habe am Magistrat deine Kohlen für
Werkst.[att] angemeldet.
Gab an 2 große Füllöfen, einen kleinen
einen schwedisch.[en] Kachelofen!
400mO circa für Monats Verbrauch.
ob [du] die bekommst weiß ich nicht, aber
ein Quantum werden sie Dir bestimmen!
Kohlen von Westbahn kommen dieser
Tage auch daran – Mein Diener
muß erst näheres Datum erfragen!
Bitte lieber Egon gib meinem Diener
die Anweisung wie er die 3 im alten
Atelier befindlichen Bilder holen
kann – den [!] ich will schon endlich dem
[Carl] Reininghaus das geliehene Bild zurück-
senden! –
Gestern wollte mich der Arzt schon zur Consta-
tierung senden – wenn nur der Hunds-
krieg schon aus wäre! –
Der Regimentsarzt wurde hier abgelöst
nun werde ich bald fliegen! –
Durch dessen Übersiedlung mußte der
Tischler mithelfen und hat noch alles
erst bereit liegen zum Bau deiner
Laden! –
Glaub mir ich habe mich bemüht daß
sie bald fertig würden, aber der Mann
wird von Allen Herren (Hauptm.[annschaft]
Rgmts [Regiments] Arzt) so in Anspruch genommen
daß ers mit dem besten Willen nicht
machen konnte! –
Aber hoffentlich wird es jetzt gehn!
Wann treffe ich dich abends wieder einmal,
Ich habe drei Akte im Walde gemalt, ein
Bildel daß sich an die für Wiesbaden
bestimmten würdig anreiht! –
Wenn ich nur schon den Rahmen dazu hätte.
liebe Grüße dein Schwager
Ant.[on] Peschka.
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Privatsammlung Leopold, Wien; (1)
Leopold Museum-Privatstiftung, Wien (2023)
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