Brief von Arthur Roessler an Egon Schiele, 18.08.1918

Transkription:

18. August 1918.

Lieber E. S. –
was halten Sie davon, eine Mappe mit Orig. [original]
Graphik, Radierung, Litho und Holzschnitt, von der „Neuen
Sezession“ herauszubringen? Etwa 10–12 Blätter, von
Ihnen, [Anton] Faistauer, [Albert Paris] Gütersloh, [Johannes] Fischer, [Georg] Merkel, [Franz von] Zülow, [Josef von] Divéky, u.
s.w. – Gerne möchte ich mit Ihnen darüber sprechen, und zwar
im Beisein Faistauers, damit keine Eifersucht, kein Miss-
verständnis entstehen kann. Bitte, setzen Sie sich mit A.
F. [Anton Faistauer] in Verbindung und kommen sie dann mit ihm an einem der
nächsten Nachmittage – ausgenommen Dienstag – zu mir in
den Avalun-Verlag zwischen 4 und 6 Uhr. Der D-Wagen hält
vor dem Hause.
Die Pritzelpuppe harrt der Erlösung durch
Sie. Da ich nicht wusste, wann Sie bestimmt zu Hause sind
und überdies fast gar keine freie Zeit hatte, brachte ich
sie Ihnen noch nicht; sie könnte aber jederzeit bei mir ge-
holt werden.

Mit freundlichem Gruss, Ihr alter:

A. R.-r.