Wien
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Brief von Arnold Skutezky an Egon Schiele
03.03.1917
(Tulln 1890–1918 Wien)
Transkription:
3/3 [1]917
Geehrter Herr Schiele!
Ordnungshalber verständige
ich Sie, dass mir wol [!] Ihr Schreiben
vom 27. d. M. [dieses Monats], nicht aber
das damit avisirte [!] Blatt bis nun
in meinen Besitz gelangte.
Wollen Sie deshalb dasselbe,
falls abgegangen bei der
Post reclamieren.
Jedenfalls danke ich
Ihnen für Ihr Entgegen-
kommen, muß jedoch auf den
Umstand aufmerksam
machen, dass ich nicht Spezial-
sammler bin. Vielleicht hat
Ihnen Herr Director [Franz Martin] Haberditzl
gesagt, dass ich mich bis jetzt nur
für alte Meister interessierte
u/ nun auch spätere bis
neueste Zeit meiner Sammlung
anschließe. Demzufolge ist es
wol [!] anzunehmen, dass sich
für einen od/[er] den anderen
neuen Meister mehr als für
andere Begünstigung heraus-
bildet, u/ ich will hoffen, dass
Ihre Arbeiten mich hiezu
veranlassen. Aber d. J. [dieses Jahr]
bin ich nicht in der Lage Ihnen
ein so umfassendes Ver-
sprechen erfüllen zu können
Es wird mich freuen Ihrer
Entwicklung ganz mit Inter-
esse verfolgen zu können,
aber bei dem auch vorhan-
denen Interesse für
andere Meister, kann
ich mich zu einer Termin-
mäßigen Abnahme
Ihrer gewiss schätzens-
werthen Arbeiten nicht
binden.
ich empfehle mich
hochachtend
Arnold Skutezky
Soeben trifft Ihre Zeichnung ein. Ich
finde jedoch, dass hiebei eine voraussichtlich
irrtümliche Verwechslung stattfand.
Auch ist bei dem heutigen Blatte
die untere Partie des Gesichtes
verwischt. ich sende deshalb
dasselbe zurück u/ bitte vor-
läufig den Ersatz zu reser-
viren, [!] bis ich einmal zu
Ihnen komme.
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Privatsammlung Leopold, Wien; (1)
Leopold Museum-Privatstiftung, Wien (2023)
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