Im Jahr 1833 erhielt Rudolf von Alt (1812–1905) gemeinsam mit seinem Vater Jakob Alt (1789–1872) von Erzherzog Ferdinand, dem späteren Kaiser Ferdinand I., den Auftrag, großformatige Ansichten zu den schönsten Plätzen der österreichischen Monarchie und der angrenzenden Länder zu schaffen. Die Künstler unternahmen dafür zahlreiche Reisen, so auch 1835 nach Rom, wo zahlreiche Studien als Vorlagen für spätere Gemälde entstanden sind. Das Aquarell Blick vom Kloster Sant’Onofrio auf Rom weicht von der klassischen Vedute ab. Zwischen den Pfeilern des Kreuzgangs, der sich in einer Bilddiagonale nach rechts verkürzt, öffnet sich der Blick über den Klostergarten hinab auf die ewige Stadt weit im Hintergrund. Perspektivische Finesse bringt Lebendigkeit ins Bild. Das Bauwerk selbst wird durch das Spiel von Licht und Schatten in zarten farbigen Tönen zum optischen Erlebnis.
Eingebracht in die Leopold Museum-Privatstiftung 1994
Literaturauswahl
Meisterwerke Leopold Museum, hrsg. von Hans-Peter Wipplinger, Köln 2018.
Verborgene Schätze der österreichischen Aquarellmalerei, hrsg. von Rudolf Leopold/Franz Smola, Wien 2010 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien 05.03.2010-24.05.2010).
Leopold. Meisterwerke aus dem Leopold Museum Wien, hrsg. von Rudolf Leopold und Romana Schuler, Köln u.a. 2001.
Walter Koschatzky: Rudolf von Alt : 1812 - 1905, Salzburg 1976.