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ONLINESAMMLUNG

Weib über Schemen gebeugt. Illustration zur Lithofolge Der gefesselte Columbus, 1916

Leopold Museum Wien,
© Fondation Oskar Kokoschka/Bildrecht,
Wien 2022
Kreidelithografie auf Papier
35×48,9 cm

Künstler*innen

  • Oskar Kokoschka

    (Pöchlarn 1886–1980 Montreux)

Leider derzeit nicht ausgestellt
Ursprünglich als Fortsetzung seines 1908 erschienenen Jugendmärchens Die Träumenden Knaben geplant, entwickelte sich Oskar Kokoschkas (1886–1980) Lithofolge Der gefesselte Columbus zu einem autonomen Werk. Zuerst unter dem Titel Der weiße Tiertöter in der Zeitschrift Die Fackel publiziert, bot Kokoschka dem Berliner Verleger Fritz Gurlitt (1854–1893) die Herausgabe der überarbeiteten und umbenannten Fassung an. Auch dieser Grafikzyklus – neben O Ewigkeit – Du Donnerwort und Die chinesische Mauer – ist Ausdruck von Kokoschkas Obsession und Liebe zu Alma Mahler (1879–1964). 1913 entstanden, zeigen die zwölf Lithografien den Künstler als Christoph Kolumbus, der dem Weg seiner Geliebten – hier mit den Zügen Mahlers – in den eigenen Untergang folgt. Kokoschka griff erneut den brodelnden Konflikt zwischen den Geschlechtern auf, den er bereits im Drama Mörder, Hoffnung der Frauen thematisierte, und webte persönliche Erinnerungen aus der Beziehung mit Mahler in seine Kompositionen ein. Mit der historischen Figur Christoph Kolumbus haben die Illustrationen nichts zu tun. Der Titel ist eine Anspielung auf den Film Die Ankunft des Kolumbus, den Mahler und Kokoschka im Sommer 1912 sahen.

Objektdaten

Künstler*in​/Autor*in
  • Oskar Kokoschka
Titel
Weib über Schemen gebeugt. Illustration zur Lithofolge Der gefesselte Columbus
Datierung
1916
Kunst­strömung
Expressionismus
Kategorie
Grafik
Material​/Technik
Kreidelithografie auf Papier
Maße
35×48,9 cm
Signatur
Sign. re. u.: O.Kokoschka
Nennung
Leopold Museum, Wien, Inv. 6404
Inventar­zugang
Neuzugang 2019
Literatur­auswahl
  • Wien 1900. Aufbruch in die Moderne, hrsg. von Hans-Peter Wipplinger, Wien 2019 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, ab 15.03.2019).
  • Oskar Kokoschka. Expressionist, Migrant, Europäer, hrsg. von Cathérine Hug/Heike Eipeldauer, Heidelberg 2018 (Ausst.-Kat. Kunsthaus Zürich, 14.12.2018–10.03.2019; Leopold Museum, Wien, 06.04.2019–08.07.2019).
  • Kokoschka. Das Ich im Brennpunkt, hrsg. von Tobias G. Natter/Franz Smola, Wien 2013 (Ausst. Kat. Leopold Museum, Wien, 04.10.2013–27.01.2014).
  • Alfred Weidinger/Alice Strobl: Oskar Kokoschka. Die Zeichnungen und Aquarelle 1897–1916, Salzburg 2008.
  • Die nackte Wahrheit. Klimt, Schiele, Kokoschka und andere Skandale, hrsg. von Tobias G. Natter/Max Hollein, München 2005 (Ausst.-Kat. Schirn Kunsthalle, Frankfurt, 28.01.2005-24.01.2005; Leopold Museum, Wien, 31.05.2005-22.08.2005).
  • Hans Maria Wingler/Friedrich Welz: Oskar Kokoschka. Das druckgraphische Werk, Salzburg 1975.
Werk­verzeichnis
  • Weidinger/Strobl 2008: 545
  • Wingler/Welz 1975: 52
Schlag­wörter

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Provenienz

Provenienzforschung
im Leopold Museum i

Galerie Welz, Salzburg (o.D.);
Leopold Museum-Privatstiftung, Wien (seit 2019). (1)

  1. Archiv des Leopold Museums, Rechnung Nr. 2019301 vom 06.12.2019

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