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ONLINESAMMLUNG

Studien von Patienten, 1915

Leopold Museum,
Wien
Aquarell, Bleistift auf Papier
56,7×39,2 cm

Künstler*innen

  • Erwin Dominik Osen

    (Wien 1891–1970 Dortmund)

Leider derzeit nicht ausgestellt
Diese Studien von Patienten sind Teil einer Gruppe von neun Zeichnungen, die Erwin Osen (1891–1970) 1915 von Patienten der Nervenabteilung des Garnisonsspitals II in Wien anfertigte und sich in der Sammlung des Leopold Museum befinden. Zwei nackte Soldaten führen hier gleichsam ihr pathologisches Körperverhalten gemeinsam auf, ihre Spasmen wurden in einer Art sequenziertem Protokoll aufgezeichnet. Osen, der selbst mit der Diagnose „chronische Neurasthenie“ im Garnisonsspital behandelt wurde, bezeugt in dieser empathischen Zeichnung eine klinische Begegnung, obwohl er jeglichen räumlichen Hinweis auf eine Krankenhausumgebung tilgt. Der Verwendungszweck der Zeichnung – wie auch der anderen aus dieser Gruppe, beispielsweise Porträt eines Patienten („Bruno Granichstaedten“) – ist nicht dokumentiert: Ihr wahrscheinlicher Initiator, der Elektropathologe und Leiter der Nervenabteilung Stefan Jellinek (1871–1968), ließ sie wohl für Vortragszwecke anfertigen, wenngleich auch die Möglichkeit besteht, dass sie Teil des Behandlungsprogramm von Osens „Nervenschwäche“ waren. Solche letztlich nicht beantwortbaren Fragen lassen die Komplexität jener Beziehungsgeflechte erahnen, die zwischen Ärzt*innen, Künstler*innen und Patient*innen im Wien des frühen 20. Jahrhunderts bestanden.

Objektdaten

Künstler*in​/Autor*in
  • Erwin Dominik Osen
Titel
Studien von Patienten
Datierung
1915
Kunst­strömung
Expressionismus
Kategorie
Grafik
Material​/Technik
Aquarell, Bleistift auf Papier
Maße
56,7×39,2 cm
Signatur
Sign. u. dat. li. u.: Osen Erwin von 1915.; bez. li. u.: Garnis. Spt.
Nennung
Leopold Museum, Wien, Inv. 6423; der Erwerb dieser Zeichnung wurde ermöglicht durch die großzügige Unterstützung von Seiten des Vereins der Freunde des Leopold Museum
Inventar­zugang
Neuzugang 2019 2020
Schlag­wörter

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Provenienz

Provenienzforschung
im Leopold Museum i

Stefan Jellinek, Wien / Oxford (1915-1968); (1)
Ernst Heinrich Jellinek, Edingburgh (ab 1968); (2)
Diana Jellinek, Timperley, UK (bis 2020); (3)
Leopold Museum-Privatstiftung, Wien (seit 2020)

  1. Archiv des Leopold Museums, E-mail Mag. Verena Gamper an Dr. Alfred Fehringer vom 09.03.2022
  2. Christian Klösch, Stefan Jellinek. Eintrag im Lexikon der österreichischen Provenienzforschung vom 06.01.2019
    (https://www.lexikon-provenienzforschung.org/jellinek-stefan, 10.03.2022)
  3. Archiv des Leopold Museums, Rechnung vom 28.01.2020

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