Plakat Verlosung von Kunstgegenständen zugunsten einer Fürsorgestiftung des 7. Feldartillerie Regiments, 1915

Laut Karl Lagerfeld (1933–2019), der frühe Beispiele der Plakatkunst passioniert sammelte, zählte Emil Pirchan (1884–1957) zu denjenigen, die im kurzen Zeitraum zwischen 1900 und dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges der deutschen „Reklame“ ein „einmaliges Gesicht“ gegeben hätten; dieses habe sich vom „frivolen Edelkitsch“ in Frankreich besonders deutlich unterschieden. Das erste Plakat schuf Pirchan noch 1904 in Wien, brachte aber erst in seiner Münchner Zeit ab 1908 seine Begabung für die Gestaltung eindringlicher Bildbotschaften zur vollen Entfaltung. Oft wurden die Entwürfe von einer scherenschnittartigen Flächenbehandlung und leuchtenden Farben getragen. Es ist davon auszugehen, dass Pirchan für diesen Entwurf geklebte farbige Papierstücke einsetzte, was in den 1910er-Jahren noch eine Seltenheit darstellte.

IR, 2021