Emil Pirchan (1884–1957) studierte von 1903 bis 1906 Architektur in der Klasse Otto Wagners (1841–1918) an der Akademie der bildenden Künste in Wien, betätigte sich in der Folge hauptsächlich als Gewerbegrafiker und zählte ab 1919 zu den führenden Bühnenbildnern im deutschsprachigen Raum. In der Zeit zwischen 1908 und 1918, als er in München ansässig war, schuf der Universalkünstler nach eigenen Angaben über 1.500 gewerbegrafische Arbeiten, darunter etwa 50 Plakate, zahlreiche Logos, Exlibris, Werbemarken, Entwürfe für Verpackungen, technische Illustrationen für Gebrauchsanleitungen, Kalenderblätter, Einladungskarten, Buchillustrationen, Muster für Vorsatzblätter, Malbücher für Kinder sowie Spielkarten. Zudem gründete er 1913 in München eine private Kunstschule für Gebrauchsgrafik. Die Gewerbegrafik, der er sich in der Zwischenkriegszeit gelegentlich widmete, war vornehmlich theaterbezogen – so auch das Plakat für den
Salzburger Festpielrummel, eine Benefizveranstaltung zugunsten der Solisten-Pensionsanstalt des Deutschen Theaters in Prag. In der Metropole an der Moldau, wo er von 1932 bis 1936 lebte und wirkte, beteiligte sich Pirchan auch an den tschechischen Theaterproduktionen.
IR, 2023