Anton Faistauer (1887–1930) greift in Rittersporn in Keramikkrug von 1913 das traditionelle Bildthema einer Blumenvase als Stillleben auf und umgibt sie mit der geheimnisvollen Dunkelheit und Stimmung des Barock. Anders als in barocken Vorbildern pinselt er flott und skizzenhaft eine Farbkomposition auf die Leinwand, die aus einem bäuerlichen Umfeld stammen könnte. Dabei steht die Gesamtwirkung viel mehr im Fokus als detaillierte Blütendarstellungen. Es handelt sich auch nicht um ein teures Bukett aus exotischen Blumen, sondern um ein Ensemble aus Rittersporn, wie er häufig in Gärten wächst. Zur Entstehungszeit herrschte große Nachfrage nach Faistauers Blumenstillleben.