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ONLINESAMMLUNG

Altar des Dionysos, 1886

Leopold Museum,
Wien
Öl auf Leinwand
32×158 cm

Künstler*innen

  • Gustav Klimt

    (Baumgarten bei Wien 1862–1918 Wien)

Derzeit ausgestellt im OG4
Dieses Ölgemälde mit mythologischem Inhalt führte der Maler und Grafiker Gustav Klimt (1862–1918) im Zuge der Arbeiten der Künstler-Compagnie für das Burgtheater 1886 aus. Es handelt sich um einen Entwurf für eines der Giebelfelder der beiden Prunkstiegenhäuser. Diese sind zwar zwölf Meter lang, aber sehr schmal. Klimt konnte hier anders als bei den Deckenfeldern das Bildthema frei wählen. Ein inhaltlicher Bezug zur Geschichte des Theaters in Europa war jedoch naheliegend und er entschied sich für die Darstellung eines Dionysos-Altars. Das orgiastische Treiben rund um den Gott des Weines galt als eine der historischen Wurzeln des Theaters im antiken Griechenland. Unter dem Scheitelpunkt des Bogens positionierte Klimt einen Altar mit einer Büste des Dionysos. Zwei seiner berüchtigten Begleiterinnen, Mänaden genannt, befinden sich links und rechts davon. Eine von ihnen – mit dem Thyrsosstab als Attribut in der Hand – wendet sich dem Kultbild zu, während die andere erschöpft vom rauschhaften Treiben einen Lorbeerkranz in ihrer Hand hält. Für die knieende Mänade fertigte Klimt auch detaillierte Handstudien an. Er behielt die Grundidee der Komposition in der Ausführung bei, veränderte jedoch viele Details: Die liegende Mänade beispielsweise ist hier noch halb bekleidet, im finalen Wandgemälde hingegen ganz nackt.

Genauer betrachtet

Das Kunstwerk erklärt von
Kunstvermittlerin Alexandra Matzner

Objektdaten

Künstler*in​/Autor*in
  • Gustav Klimt
Titel
Altar des Dionysos
Datierung
1886
Kunst­strömung
Historismus
Kategorie
Gemälde
Material​/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
32×158 cm
Signatur
Sign. li. u.: GUSTAV KLIMT
Nennung
Leopold Museum, Wien, Inv. 6521, Schenkung aus Privatbesitz
Inventar­zugang
Neuzugang 2020
Literatur­auswahl
  • Tobias Natter: Gustav Klimt. Sämtliche Gemälde, Köln 2012.
Werk­verzeichnis
  • Natter 2012: 58
Schlag­wörter

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Provenienz

Provenienzforschung
im Leopold Museum i

Baukommission des Burgtheaters, Wien (1886);
Unbekannter Privatbesitz, Wien (o.D.);
Auktion: 10.10.1929, Dorotheum Wien, 398. Kunstauktion, Los Nr. 28;
Auktion: 12.05.1933; Dorotheum Wien, 102. Grosse Auktion, Los Nr. 543; (1)
Privatbesitz, Wien (1933);
Dr. Franz Georg Strafella , Schloß Oberandritz, Graz (1933-1966);
Dr. Robert Schöbel, Wien (ab 1966); (2)
Galerie Helmut Klewan, Wien (vor 1970); (3)
Creditanstalt-Bankverein, Wien (Anfang der 1970er Jahre erworben);
Bank Austria Creditanstalt, Wien (2002);
Unicredit Bank Austria AG, Wien (2008); (4)
Auktion: 24.11.2020, Dorotheum Wien, Auktion Klassische Moderne, Los 1
Ankauf durch eine Privatperson und Schenkung an das Leopold Museum
Leopold Museum-Privatstiftung, Wien (seit 2020); (5)

  1. Markus Fellinger, Klimt, die Künstler-Compagnie und das Theater. In: Agnes Husslein-Arco und Alexander Klee (Hg.), Klimt und die Ringstraße, Wien 2015, S. 35-48; Ann-Kathrin Nonnemacher, Untersuchungsbericht: Gustav Klimt, Altar des Dionysos (1886), Leopold Museum Wien, Inv.-Nr. LM 6521
  2. Archiv des Leopold Museums, E-mail Dr. Markus Fellinger (Belvedere) an Dr. Alfred Fehringer (LMPS) vom 07.10.2021; Inventar der Kunstsammlung Dr. Franz Georg Strafellas
  3. Telefonische Auskunft durch Helmut Klewan vom 19.07.2021
  4. Dorotheum Wien, Katalog zur Auktion vom 24.11.2020, Klassische Moderne, Los Nr. 1
    (online-Katalog abgefragt am 15.01.2021); Tobias Natter (Hg.), Gustav Klimt. Sämtliche Gemälde, Köln 2012, S. 539f., Nr. 58; Archiv des Leopold Museums, E-Mail von Dr. Felicitas Thurn an Dr. Alfred Fehringer (LMPS) vom 09.03.2021.
  5. Archiv des Leopold Museums, Schenkungsvertrag vom 02.12.2020

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