Alexander Rothaug (1870–1946) war ein Wiener Maler und Illustrator und besuchte nach einer Bildhauerlehre die Akademie der bildenden Künste in Wien. Anschließend arbeitete er in München als Illustrator für die humoristische Wochenschrift Fliegende Blätter. Wieder zurück in Wien fand er seine Bildthemen in der griechischen Mythologie und deutschen Sagenwelt. Diese sind geprägt von Pathos und Heroismus, gepaart mit einer meisterhaften Darstellung der menschlichen Figur. Ebenso sicher beherrschte er den Umgang mit der romantischen Darstellung der Natur. Seine Kunst ist sinnlich und zugleich poetisch. In diesem Werk zeigt er eine nackte Jungfrau, auf einem hohen Stein sitzend. Sie sitzt von den Betrachtenden abgewendet und ihr Haar flattert im Wind. In der Tiefe unter ihr braust das Wasser an den Felsen heran und Gischt schäumt auf. Es könnte sich um die Kleine Meerjungfrau aus Hans Christian Andersens (1805–1875) gleichnamigem Märchen handeln.