Hans Makart (1840–1884) zählt heute zu den berühmtesten Malern des Historismus und prägte die so genannte Ringstraßenzeit wie kein Zweiter in Wien. Nachdem der in Salzburg geborene Maler das Sommersemester 1858 als Schüler der Maler-Vorbereitungsklasse der Akademie in Wien verbracht hatte, kehrte er, enttäuscht von den Unterrichtsmethoden, der Haupt- und Residenzstadt den Rücken. Erst der Eintritt in die Klasse, die Karl von Piloty (1826–1886) an der Münchner Akademie leitete, eröffnete Makart den Weg zur Ölmalerei. Unter der Obhut des Erneuerers der deutschen Historienmalerei, wie Piloty tituliert wurde, konnte der Salzburger sein koloristisches Talent entfalten. Schon früh entwickelte Makart eine Vorliebe für das große Format. Die nur 22,5 x 71 Zentimeter kleine Ölstudie Bacchanal entstand vermutlich kurz bevor Makart das Atelier Pilotys im Jahr 1866 verließ. Das lünettenartige Format lässt an einen wandgebundenen Auftrag denken.