Otto Wagner (1841–1918) verstand jedes seiner Projekte als Gesamtkunstwerk, in dem sämtliche Elemente der Inneneinrichtung in einen glücklichen Zusammenklang gebracht werden sollten. Gemäß seiner berühmten Maxime, wonach etwas Unpraktisches nicht schön sein könne, verlieh er tendenziell den dekorativen Details das Aussehen der konstruktiven Elemente und vice versa. Die Hängevorrichtung dieses Lusters wurde mit blauem Glas verziert – an der Deckenscheibe in Form von rechteckigen Schraubenkappen und an den zusammenmontierten Hängestäben zur Markierung von Nahtstellen. Diese Elemente sowie Fassungen und geschliffene Mattglaskugeln, die gleichsam als veredelte Glühbirnen gestaltet wurden, lassen einen Zusammenhang mit den 1907 erzeugten Beleuchtungskörper für Wagners berühmte Anstaltskirche St. Leopold am Steinhof vermuten.