Diesen Salontisch entwarf der Architekt und Designer Adolf Loos (1870–1933). Erstmals ist er 1899 für die Sitzecke des Wohnzimmers des Kunsthistorikers und Kunstschriftstellers Dr. Hugo Haberfeld (1875–1946) im achten Wiener Gemeindebezirk, Alser Straße 53, dokumentiert. Später griff Loos immer wieder auf dieses Möbel zurück und variierte es, so etwa 1901 bei der Einrichtung der Wohnung Stessl im 13. Wiener Bezirk, Auhofstraße 235. Der Entwurf besteht aus einer runden in Messingblech eingerahmten Mahagoni-Tischplatte mit einer darunterliegenden runden Tischzarge, in die die sechs annähernd zylindrischen Tischbeine eingearbeitet sind. Diese werden paarweise durch Streben stabilisiert. Die Messingmanschetten und Querstreben an den Füßen sowie die Umrandung der Tischplatte in Messingblech entsprechen der Forderung von Loos nach einer Einheit von Form und Funktion, da sie neben ihrer dekorativen Wirkung auch einen Zweck erfüllen. Die Ausführung des Objektes übernahm die Firma Friedrich Otto Schmidt, mit der Loos immer wieder zusammenarbeitete.