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ONLINESAMMLUNG

Liegender Jünglingsakt in Grau, 1919

Leopold Museum,
Wien
Öl auf Leinwand
78,9×141,9 cm

Künstler*innen

  • Anton Kolig

    (Neutitschein/Nový Jičín 1886–1950 Nötsch im Gailtal)

Derzeit ausgestellt im EG
Anton Kolig (1886–1950) wurde mit seiner Familie in Südfrankreich vom Ausbruch des Krieges überrascht. Auf abenteuerlichem Weg schlugen sie sich bis nach Nötsch in Kärnten, dem Heimatdorf seiner Frau, zurück. Hier erhielt er im Nebengebäude seines Schwiegervaters Franz Wiegele (1887–1944) ein kleines Atelier, das er aber zuerst nicht benutzen konnte, da er als Landsturmmann an verschiedenen Orten des Kriegs eingesetzt wurde. „Ich male in großer Not“, hält er fest, doch seine Kunstproduktion reißt während des ganzen Krieges nie ab. Erst im Mai 1918 darf er als offizieller Kriegsmaler zurück nach Nötsch, um dort ein Monumentalwerk für den Kaiser zu schaffen, welches er jedoch nie vollendet, da ihm das Kriegsende zuvorkommt. Alle Leiden des Krieges scheinen in dem Liegenden Jünglingsakt in Grau noch einmal auf beklemmende Weise konzentriert aufgenommen. Die fast lebensgroße Liegefigur erinnert an Darstellungen von Jesus im Grab. Die wenigen farbigen Akzente im Vorder- und Hintergrund verstärken den Eindruck der Totenblässe des Liegenden zusätzlich.

Objektdaten

Künstler*in​/Autor*in
Titel
Liegender Jünglingsakt in Grau
Datierung
1919
Kunst­strömung
Expressionismus, Nötscher Kreis
Kategorie
Gemälde
Material​/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
78,9×141,9 cm
Signatur
Mon. li. u.
Nennung
Leopold Museum, Wien, Inv. 352
Inventar­zugang
Eingebracht in die Leopold Museum-Privatstiftung 1994
Literatur­auswahl
  • Anton Kolig, hrsg. von Hans-Peter Wipplinger, Köln 2017 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, 22.09.2017-08.01.2018)
  • Wien 1900. Sammlung Leopold, hrsg. von Diethard Leopold/Peter Weinhäupl, Wien u.a. 2009.
  • Otmar Rychlik: Anton Kolig 1886-1950. Das malerische Werk, Wien 2001.
Werk­verzeichnis
  • Rychlik 2001: 133
Schlag­wörter

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Provenienz

Provenienzforschung
im Leopold Museum i

Dir. Langer, Wien (1924-1948); (1)
Nachlass Anton Kolig, Nötsch (1950); (2,3)
Katharina Kolig, Nötsch (1950-1971); (3)
Thaddäus Kolig, Vorderberg (1971-1976); (3)
Cornelius Kolig, Villach (1976-1982);
Dr. Rudolf Leopold, Wien (1982-1994); (4)
Leopold Museum-Privatstiftung (1994).

  1. Richard von Schaukal, Anton Kolig, in: Der Cicerone 6, 1925, S. 313; Friedrich Welz, Anton Kolig, Salzburg 1948: Werkverzeichnis, Nr. 86
  2. Othmar Rychlik, Anton Kolig 1886-1950. Das malerische Werk, Wien 2001, S. 100
  3. Archiv des Leopold Museums, E-Mail von Cornelius Kolig an Dr. Franz Smola (LMPS) vom 27.02.2017
  4. Archiv des Leopold Museums, Kaufvertrag vom 01.05.1982

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