Dieses Metallobjekt steht exemplarisch für die sehr reduzierte figürliche Formensprache des Bildhauers und Designers Franz Hagenauer (1906–1986). Dieser Künstler führte nach dem Tod seines Bruders Karl 1956 eine der wichtigsten Metallwerkstätten Österreichs, die Werkstätten Hagenauer, bis 1986 weiter. Als kreativer Kopf dieser Werkstätte wandelte Hagenauer bereits in den 1920er-Jahren auf den Spuren Amedeo Modiglianis (1884–1920) und Constantin Brâncușis (1876–1957) in Paris umher und schuf gleichermaßen von der deutschen Bauhaus-Bewegung und internationalem Art Déco beeinflusste Werke. Die Grenzen zwischen künstlerischen und kunstgewerblichen Arbeiten verschwimmen im Œuvre Hagenauers oft. Der Schüler Anton Hanaks (1875–1934) führte den expressionistischen Stil seines Lehrers nicht weiter, sondern vereinfachte seine Bildwerke so konsequent, dass oft nur mehr die vom Hammerschlag geprägte Grundform übrigblieb. An die Entwürfe der Zwischenkriegszeit anknüpfend, ist dieser Kopf wahrscheinlich in den 1970er-Jahren entstanden, einer Schaffensperiode, in der Hagenauer zum einen seinen reduzierten Stil weiterführte und zum anderen auch mit neuen Techniken wie Emaille experimentierte.