Bei der Darstellung eines Flusses mit dahinterliegender Bergkette legte Eduard Peithner von Lichtenfels (1833–1913) Hauptaugenmerk auf die dramatischen Licht- und Wetterstimmungen, die von starkem Hell-Dunkel-Kontrast bestimmt sind. In locker aufgetragenen Pinselstrichen hielt er das aufkommende Unwetter fest. Manche Partien wie ein Hang oder eine Gischt werden durch die Sonne noch scharf beleuchtet, andere verschwinden bereits im Dunkeln. Ob die um 1880 entstandene Ölskizze Gebirgslandschaft mit Fluss als vorbereitendes Material für ein großes Ölbild oder um ihrer selbst willen entstand, ist nicht bekannt. Lichtenfels studierte in den 1850er-Jahren an der Wiener Akademie unter Franz Steinfeld (1787–1868) und Thomas Ender (1793–1875), die auch als Entdecker der Alpen für die Malerei gelten und deren Einfluss in seinen heroischen Gebirgslandschaften, wie jenen im Wiener Naturhistorischen Museum, deutlich wird. Im späteren Schaffen wandte sich Peithner auch unspektakuläreren Motiven, Naturstimmungen und Landschaften wie der Wachau zu.