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ONLINESAMMLUNG

Leopold Czihaczek am Klavier, 1907

Leopold Museum,
Wien
Öl auf Leinwand
60,2×100,7 cm

Künstler*innen

  • Egon Schiele

    (Tulln 1890–1918 Wien)

Leider derzeit nicht ausgestellt
Das Gemälde zeigt Leopold Czihaczek (1842–1929), den Onkel und Vormund Egon
Schieles, beim Klavierspiel in seinem Musikzimmer in der Leopoldstädter Zirkusgasse,
in dem laut Augenzeugen zwei Flügel standen. Stilistisch greift Schiele im Pinselduktus
spätimpressionistische Tendenzen auf, kombiniert mit der typisch gedeckten, pastelligen Farbpalette des Frühwerks. In kompositorischer Hinsicht differenziert der Künstler in beleuchtete und verschattete Bildpartien, die ihn das ungewöhnlich große Querformat trotz der gewählten Perspektive dramaturgisch bewältigen lassen. Wie zur Versöhnung legt er demgegenüber eine einheitliche Dynamik der Pinselstriche an, die nach der unteren rechten Ecke streben. Die Nahsicht auf den Klavierspielenden, das Hinterfangen seines im verlorenen Profil gezeigten Kopfes durch die hellen Fensterscheiben und der Fokus, der dadurch auf die Notenblätter gelegt wird, vermitteln den Eindruck größter Versunkenheit in die Musik. Diese wird von den bewusst unscharf wiedergegebenen Händen, gleichsam abgekoppelt vom Rest des Körpers, zum Erklingen gebracht.

Objektdaten

Künstler*in​/Autor*in
  • Egon Schiele
Titel
Leopold Czihaczek am Klavier
Datierung
1907
Kunst­strömung
Impressionismus, Naturalismus I Realismus
Kategorie
Gemälde
Material​/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
60,2×100,7 cm
Signatur
Sign. u. dat. re. u.: Schiele 12.V.07
Nennung Leihgeber*in
Privatsammlung
Literatur­auswahl
  • Rudolf Leopold: Egon Schiele. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, hrsg. von Elisabeth Leopold, München 2020.
  • Jane Kallir: Egon Schiele - The complete works. Expanded edition including a biography and a catalogue raisonné, New York 1998.
  • Otto Kallir: Egon Schiele. Oeuvre Catalogue of the Paintings, New York 1966.
Werk­verzeichnis
  • J. Kallir 1990/1998: P19
  • Leopold 1972/2020: 31a
  • O. Kallir 1966: I
Schlag­wörter

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Provenienz

Provenienzforschung
im Leopold Museum i

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