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ONLINESAMMLUNG

Mädchenkopf, um 1919

Leopold Museum,
Wien © Bildrecht,
Wien 2022
Öl auf Karton
29,8×27,5 cm

Künstler*innen

  • Alfons Walde

    (Oberndorf 1891‒1958 Kitzbühel)

Leider derzeit nicht ausgestellt
Von lyrischer Verträumtheit, Fremdartigkeit und Rätselhaftigkeit getragen, hebt Alfons Walde (1891–1958) seinen Mädchenkopf aus dem opaken Dunkel des Hintergrundes und führt uns ganz unmittelbar an das Antlitz der schwarzhaarigen jungen Frau mit welligen Stirnfransen und mattem Teint heran. Die ausdrucksstarken, von Düsternis umflorten Muschelaugen blicken zur Seite und scheinen wie von einem geheimnisvollen Schleier vom Rest des ovalen Gesichtes mit dem sanft lächelnden Mund abgehoben. Das mit pastosem Farbauftrag und delikatem dichtem Kolorit in Öl auf Karton geschaffene Werk dürfte Walde 1919 gemalt haben – eine Phase der stilistischen und inhaltlichen Fokussierung auf seine Tiroler Heimat in Form alpiner Landschaftsdarstellungen mit hineingesetzten, idealisierten Menschen. Walde definierte sich zusehends als Schilderer des Greifbaren, der alltäglichen Allgemeingültigkeit und des realistischen Empfindens. Sein früheres Schaffen weist eine Vielzahl erotischer Frauenakte und Darstellungen von schwüler Atmosphäre auf, die einer großstädtischen, nervösen Dekadenz zu entsprechen scheinen. In seinem späteren Œuvre definiert sich Walde als „natürlicher, einfacher und aufrichtiger Mensch“, dessen Kunst dementsprechend als „Spiegel der Seele“ zu fungieren habe.

Objektdaten

Künstler*in​/Autor*in
  • Alfons Walde
Titel
Mädchenkopf
Datierung
um 1919
Kunst­strömung
Klassische Moderne
Kategorie
Gemälde
Material​/Technik
Öl auf Karton
Maße
29,8×27,5 cm
Nennung
Leopold Museum, Wien, Inv. 431
Inventar­zugang
Eingebracht in die Leopold Museum-Privatstiftung 1994
Literatur­auswahl
  • Moderne Österreichische Farbmalerei um 1918, hrsg. von Elisabeth Leopold, Wien 2021 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, 03.02.2021-24.05.2021).
  • Alfons Walde hrsg. von Rudolf Leopold, Wien 2006 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, 17.03.2006-19.06.2006).
Schlag­wörter

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Provenienz

Provenienzforschung
im Leopold Museum i

Nachlass Alfons Walde, Kitzbühel (1958);
Guta Eva Berger, geb. Walde, Kitzbühel (ab 1959); (1)
Dr. Rudolf Leopold, Wien (o.D.);
Leopold Museum-Privatstiftung, Wien (ab 1994).

  1. Nachlassstempel: “Aus dem Nachlass von Prof. A. Walde Kitzbühel“ und Beschriftung „Guta E. Berger geb. Walde“ auf der Bildrückseite

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