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ONLINESAMMLUNG

Der verlorene Sohn / Drei Gestalten mit Wölfen / Der Weg ins Grab. Studie zur Lithofolge Der gefesselte Columbus, 1913

Leopold Museum,
Wien © Fondation Oskar Kokoschka/Bildrecht,
Wien 2022
Schwarze Kreide auf transparentem Papier
26×28,8 cm

Künstler*innen

  • Oskar Kokoschka

    (Pöchlarn 1886–1980 Montreux)

Leider derzeit nicht ausgestellt
Ursprünglich als Fortsetzung seines 1908 erschienenen Jugendmärchens Die Träumenden Knaben geplant, entwickelte sich Oskar Kokoschkas (1886–1980) Lithofolge Der gefesselte Columbus zu einem autonomen Werk. Zuerst unter dem Titel Der weiße Tiertöter in der Zeitschrift Die Fackel publiziert, bot Kokoschka dem Berliner Verleger Fritz Gurlitt (1854–1893) die Herausgabe der überarbeiteten und umbenannten Fassung an. Auch dieser Grafikzyklus – neben O Ewigkeit – Du Donnerwort und Die chinesische Mauer – ist Ausdruck von Kokoschkas Obsession und Liebe zu Alma Mahler (1879–1964). 1913 entstanden, zeigen die zwölf Lithografien den Künstler als Christoph Kolumbus (1451–1506), der dem Weg seiner Geliebten – hier mit den Zügen Mahlers – in den eigenen Untergang folgt. Kokoschka griff erneut den brodelnden Konflikt zwischen den Geschlechtern auf, den er bereits im Drama Mörder, Hoffnung der Frauen thematisierte, und webte persönliche Erinnerungen aus der Beziehung mit Mahler in seine Kompositionen ein. Mit der historischen Figur Christoph Kolumbus haben die Illustrationen nichts zu tun. Der Titel ist eine Anspielung auf den Film Die Ankunft des Kolumbus, den Mahler und Kokoschka im Sommer 1912 sahen.

Objektdaten

Künstler*in​/Autor*in
  • Oskar Kokoschka
Titel
Der verlorene Sohn / Drei Gestalten mit Wölfen / Der Weg ins Grab. Studie zur Lithofolge Der gefesselte Columbus
Datierung
1913
Kunst­strömung
Expressionismus
Kategorie
Grafik
Material​/Technik
Schwarze Kreide auf transparentem Papier
Maße
26×28,8 cm
Signatur
Bez. und dat. li. u.: 1913 Der verlorene Sohn 1913; Mon re. u.: OK
Nennung
Leopold Museum, Wien, Inv. 7152
Inventar­zugang
Neuzugang 2022
Literatur­auswahl
  • Oskar Kokoschka. Expressionist, Migrant, Europäer, hrsg. von Cathérine Hug/Heike Eipeldauer, Heidelberg 2018 (Ausst.-Kat. Kunsthaus Zürich, 14.12.2018–10.03.2019; Leopold Museum, Wien, 06.04.2019–08.07.2019).
  • Kokoschka. Das Ich im Brennpunkt, hrsg. von Tobias G. Natter/Franz Smola, Wien 2013 (Ausst. Kat. Leopold Museum, Wien, 04.10.2013–27.01.2014).
  • Alfred Weidinger/Alice Strobl: Oskar Kokoschka. Die Zeichnungen und Aquarelle 1897–1916, Salzburg 2008.
  • Die nackte Wahrheit. Klimt, Schiele, Kokoschka und andere Skandale, hrsg. von Tobias G. Natter/Max Hollein, München 2005 (Ausst.-Kat. Schirn Kunsthalle, Frankfurt, 28.01.2005-24.01.2005; Leopold Museum, Wien, 31.05.2005-22.08.2005).
Werk­verzeichnis
  • Weidnger/Strobl 2008: 532
Schlag­wörter

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Provenienz

Provenienzforschung
im Leopold Museum i

Sammlung Dr. A. W. von Dietel, Berlin;
Auktion:18.10.1928, Prestel, Frankfurt, Auktion Nr. 95, Los Nr. 1087
Städtische Kunsthalle, Mannheim (1928-1937)

im Zuge der Aktion “Entartete Kunst” 1937 an die Reichskammer der bildenden Künste abgeliefert;

Wolfgang Gurlitt, München;
Maria Gurlitt;
Galerie Ruberl, Wien (2010);
österreichischer Privatbesitz; (1)
Auktion: 30.06.2022, Im Kinsky Wien, Klassische Moderne, Los Nr. 2025
Leopold Museum-Privatstiftung, Wien (seit 2022). (2)

  1. Auktionshaus im Kinsky GmbH, Katalog zur Auktion vom 30.06.2022, Wien 2022
  2. Rechnung Nr. 1390398 vom 04.07.2022

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