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Wien
Brief von Egon Schiele an Karl Ernst Osthaus
10.10.1911
(Tulln 1890–1918 Wien)
(Hagen 1874–1921 Meran)
Transkription:
Neulengbach bei Wien 10. Oktober 1911.
Ernst Osthaus! So gerne ich in der ’toten Stadt'
Krummau leben wollte, ebenso verübelt wurde
mir der Aufenthalt. – Die jungen Maler. –
Wien ist aber unorganisch für mich, also bin ich
endlich in einer patetischen [!] Landschaft, – bei
Neulengbach. – Längstens am 15. d.M.
wird eine Kollektivausstellung von einigen
meiner Bilder, darunter 4 Krummauer,
bei Putze in München Briennerstraße, mit
Anders Zorn eröffnet. – Ferner habe ich die
Absicht Ihnen einige neue Blätter zu übersenden,
Geschäftsmann bin ich absolut nicht, mir ist es
nur darum zu tun, daß ich endlich wenigstens
2 oder 3 Monate, ungeachtet mein Erwerb,
fähig arbeiten könnte. – Was Sie mir
übersenden wollen ist mir gleichgiltig [!]. –
Die Ausstellung geht weiter, und wird erst
mit ganz Neuen vermehrt. Ich grüße
Sie herzlich!
Egon Schiele
Neulengbach bei Wien.
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Karl Ernst Osthaus, Hagen (bis 1921);
Erb*innen nach Karl Ernst Osthaus (1921 bis vermutlich 1997);
Auktion: 26.11.1997, Antiquariat J. A. Stargardt, Berlin, Autographen aus allen Gebieten, Los Nr. 707; (1)
Leopold Museum-Privatstiftung, Wien (1997); (2)
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