Nach seiner Rückkehr aus Süd- und Nordamerika 1915 rückt die Darstellung von Menschen nach und nach ins Zentrum von Hans Böhlers (1884‒1961) Interesse und Tendenzen zu frühexpressionistischer Lichtregie tauchen auf. Charakteristisch für Böhlers Werke sind zurückhaltende Ruhe und der Anschein allgemeiner Gültigkeit des Gezeigten. Dies gilt auch für Grünes Haus mit blau gekleideter Dame. Im vornehmen Kostüm sitzend, wirkt sie, als wäre sie einem großstädtischen Kaffeehaus entnommen und in die Mitte des Bildvordergrundes gesetzt worden. Zwar fügt sie sich in die Gelassenheit vermittelnde kubistisch geschachtelte Umgebung, aber lädt diese durch ihre erwartungsvolle Haltung mit Spannung auf. Wie im Moment eingeschlafen wirkt das Haus, welches von satten grünen Pflanzen umwachsen ist und Urlaubsorte zitiert. Links und rechts rahmen die hellen Stämme zweier Baumpaare das Gemälde, mittig sind zwei Fenster erleuchtet, während die Dame und eine geschlossene Balkontür dunkel und alleinstehend einander oben und unten gegenüberliegend hineinkomponiert sind.