Zum Inhalt springen
ONLINESAMMLUNG

Selbstbildnis, eine Hand ans Gesicht gelegt, 1918/19

Leopold Museum,
Wien © Fondation Oskar Kokoschka/Bildrecht,
Wien 2022
Öl auf Leinwand
83,6×62,7 cm

Künstler*innen

  • Oskar Kokoschka

    (Pöchlarn 1886–1980 Montreux)

Derzeit ausgestellt im OG3
Während seines Militärdienstes an der Isonzofront erlitt Oskar Kokoschka (1886–1980) im August 1916 ein Kriegstrauma, einen „Shell shock“, der ihn zu einem längeren Aufenthalt in einem Sanatorium in Dresden zwang. In der sächsischen Metropole, wo er 1919 eine Professur an der Kunstakademie erhielt, entstand auch dieses ausdrucksvolle Selbstbildnis. Es ist gleichsam bildgewordenes autobiografisches Dokument für die seelische Verfassung Kokoschkas in diesen ersten Dresdner Jahren, die von Ängsten, innerer Zerrissenheit und Unruhe geprägt waren. Kokoschka stellt sich mit fragendem Gesichtsausdruck und in einer ambivalenten Körperhaltung aus Abkehr und Zuwendung dar. Die an den Mund gelegte Hand erscheint als Zeichen des Selbstzweifels und der Sprachlosigkeit angesichts der tragischen Ereignisse des Ersten Weltkrieges.

Audio

Audio für Jugendliche

Audio für Erwachsene

Objektdaten

Künstler*in​/Autor*in
  • Oskar Kokoschka
Titel
Selbstbildnis, eine Hand ans Gesicht gelegt
Datierung
1918/19
Kunst­strömung
Expressionismus
Kategorie
Gemälde
Material​/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
83,6×62,7 cm
Signatur
Mon. li. o.: OK
Nennung
Leopold Museum, Wien, Inv. 623
Inventar­zugang
Eingebracht in die Leopold Museum-Privatstiftung 1994
Literatur­auswahl
  • Wien 1900. Aufbruch in die Moderne, hrsg. von Hans-Peter Wipplinger, Wien 2019 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, ab 15.03.2019).
  • Oskar Kokoschka. Expressionist, Migrant, Europäer, hrsg. von Cathérine Hug/Heike Eipeldauer, Heidelberg 2018 (Ausst.-Kat. Kunsthaus Zürich, 14.12.2018–10.03.2019; Leopold Museum, Wien, 06.04.2019–08.07.2019).
  • Kokoschka. Das Ich im Brennpunkt, hrsg. von Tobias G. Natter/Franz Smola, Wien 2013 (Ausst. Kat. Leopold Museum, Wien, 04.10.2013–27.01.2014).
  • Wien 1900. Sammlung Leopold, hrsg. von Diethard Leopold/Peter Weinhäupl, Wien u.a. 2009.
  • Die nackte Wahrheit. Klimt, Schiele, Kokoschka und andere Skandale, hrsg. von Tobias G. Natter/Max Hollein, München 2005 (Ausst.-Kat. Schirn Kunsthalle, Frankfurt, 28.01.2005-24.01.2005; Leopold Museum, Wien, 31.05.2005-22.08.2005).
  • Johann Winkler/Katharina Erling: Oskar Kokoschka. Die Gemälde 1906–1929, Salzburg 1995.
  • Fondation Oskar Kokoschka, Werkkatalog der Gemälde von Oskar Kokoschka, https://www.oskar-kokoschka.ch/de/1020/Online-Werkkatalog.
Werk­verzeichnis
  • Winkler/Erling 1995: 134
  • oskar-kokoschka.ch: 1918/4
Schlag­wörter

Wenn Sie weitere Informationen zu diesem Objekt haben, kontaktieren Sie uns bitte.

Provenienz

Provenienzforschung
im Leopold Museum i

Justo de la Espriella, Wiesbaden / später Kolumbien (ab 1923);
Justo Bogislav de la Espriella, Kolumbien (o.D.);
Auktion: 28.06.1978, Sotheby´s, London, Important Impressionist and Modern Paintings and Sculpture, lot 46; (1)
Dr. Rudolf Leopold, Wien (1978-1994); (2)
Leopold Museum-Privatstiftung, Wien (1994).

  1. Michael Wladika, Oskar Kokoschka. Selbstbildnis, eine Hand ans Gesicht gelegt, 1918/19, Dossier vom 31.01.2017 mit Nachtrag vom 01.12.2017.
  2. Auskunft von Sotheby´s Wien (Fax von Andrea Jungmann vom 19.05.2000): Ankauf bei Sotheby´s London durch Dr. Rudolf Leopold; Palazzo Venezia, Katalog zu „Oskar Kokoschka. 1886-1980“, Rom 1981, S. 128.

Sie haben eine Anfrage betreffend Provenienz? Kontaktieren Sie uns.