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ONLINESAMMLUNG

„Versinkende Sonne“, 1913

Leopold Museum,
Wien
Öl auf Leinwand
90×90,5 cm

Künstler*innen

  • Egon Schiele

    (Tulln 1890–1918 Wien)

Derzeit ausgestellt im OG3
Egon Schiele (1889–1918) präsentiert uns im Gemälde Versinkende Sonne von 1913 jenen Moment des Tages, an dem der Untergang der Sonne zu betrauern ist, die in der Ferne noch Wärme spendet, während im Schatten bereits die Konturen verschwimmen. Nicht die Schönheit der Natur steht im Fokus, sondern ihr Eingebundensein in ein stetes Kommen und Gehen. Diese melancholische Stimmung ist typisch für Schieles Landschaftsbilder, denen er Titel wie Kahle Bäume oder Sonnenlose Landschaft gibt. Die Sonne ist ein rekurrentes Motiv in seinen Werken, sie fungiert als Chiffre für das Zyklische. Als sich immer wieder verabschiedende, aber auch immer wiederkehrende Konstante wird sie zum Synonym für den Kreislauf des Lebens, für das organische Verbundensein alles Seienden. Durch die Betonung dieses Prozesses holt Schiele eines seiner zentralen Themen ins Bild: Werden und Vergehen, Leben und Tod – oder wie Schiele es einmal im Hinblick auf seinen eigenen Körper formulierte: „Mein Wesen, mein – Verwesen“.

Genauer betrachtet

Das Kunstwerk erklärt von
Kuratorin Verena Gamper

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Objektdaten

Künstler*in​/Autor*in
  • Egon Schiele
Titel
„Versinkende Sonne“
Datierung
1913
Kunst­strömung
Expressionismus
Kategorie
Gemälde
Material​/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
90×90,5 cm
Signatur
Sign. u. dat. halb re. o.: EGON SCHIELE 1913.
Nennung
Leopold Museum, Wien, Inv. 625
Inventar­zugang
Eingebracht in die Leopold Museum-Privatstiftung 1994
Literatur­auswahl
  • Hundertwasser - Schiele. Imagine Tomorrow, hrsg. von Hans-Peter Wipplinger, Köln 2020 (Leopold Museum, Wien, 21.02.2020-31.08.2020).
  • Rudolf Leopold: Egon Schiele. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, hrsg. von Elisabeth Leopold, München 2020.
  • Wien 1900. Aufbruch in die Moderne, hrsg. von Hans-Peter Wipplinger, Wien 2019 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, ab 15.03.2019).
  • Tobias Natter: Egon Schiele, Sämtliche Gemälde 1909-1918, Köln 2017.
  • Egon Schiele. Melancholie und Provokation, hrsg. von Elisabeth/Diethard Leopold, Wien 2011 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, 23.09.2011–19.04.2012).
  • Der Lyriker Egon Schiele. Briefe und Gedichte 1910–1912 aus der Sammlung Leopold, hrsg. von Rudolf Leopold/Elisabeth Leopold, München 2008.
  • Egon Schiele Landschaften, hrsg. von Rudolf Leopold, München u.a. 2004 (Ausst. Kat. Leopold Museum, Wien, 17.09.2004-31.01.2005).
  • Jane Kallir: Egon Schiele - The complete works. Expanded edition including a biography and a catalogue raisonné, New York 1998.
  • Otto Kallir: Egon Schiele. Oeuvre Catalogue of the Paintings, New York 1966.
  • Otto Nirenstein: Egon Schiele. Persönlichkeit und Werk, Berlin 1930.
Werk­verzeichnis
  • J. Kallir 1990/1998: P265
  • Leopold 1972/2020: 235
  • Natter 2017: 134
  • O. Kallir 1966: 183
  • O. Kallir (Nirenstein) 1930: 131
Schlag­wörter

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Provenienz

Provenienzforschung
im Leopold Museum i

Arthur Roessler, Wien (1913-1957); (1)
Dr. Rudolf Leopold, Wien (1957-1994); (2)
Leopold Museum-Privatstiftung, Wien (1994)

  1. Tobias Natter, Die Welt von Klimt, Schiele und Kokoschka. Sammler und Mäzene, Köln 2003, S. 202; Neue Galerie Wien, Egon Schiele. Gedächtnis-Ausstellung zum 30. Todestag, Wien 1948, Nr. 37
  2. Archiv des Leopold Museums, Kaufvertrag vom 07.01.1953; Sonja Niederacher, Egon Schiele. „Versinkende Sonne“, Dossier vom 30.04.2011, S. 4

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