In Schönbrunn, 1911

Carl Moll (1861–1945) fand hier sein Motiv im Schlosspark von Schönbrunn. Der Park wurde im 18. Jahrhundert angelegt und war ganz dem Stil der barocken Gartenarchitektur verpflichtet, die von Frankreich aus ihren Siegeszug antrat. Man entdeckte die Vorliebe für Symmetrie, schmückte die Gärten mit Skulpturen aus und gestaltete den Pflanzenwuchs künstlich. Mit Hilfe von Alleen und Sichtachsen entwickelte sich der Park im geometrischen Stil. In einer dieser Alleen stellte der Maler seine Staffelei auf. Er ließ seinen Blick entlang der Bäume gleiten, vorbei an einer steinernen Vase auf hohem Podest, bis zu einer sonnendurchfluteten Lichtung, die mit einer Skulptur geschmückt ist. Der Blick dringt weiter in die Ferne, wo sich eine Allee öffnet, die zum Spazierengehen verlockt.

BL, 2021