Im Jahr 1913 ist eine stilistische Wende in der Malerei Koloman Mosers (1868–1918) zu beobachten. Anlass war seine Reise nach Genf, um Ferdinand Hodler (1853–1918) zu treffen, dessen Malerei seine Malweise fortan beeinflussen sollte. Mosers Bilder gewannen an Strenge und Monumentalität. Gleichzeitig zeugt die kühlere Farbigkeit und ihr kontrastreicher Einsatz von seiner Beschäftigung mit avantgardistischen Farb- und Wahrnehmungstheorien. In seinen Gemälden bewegen sich seine Figuren oft in einem unbestimmten Bildraum und wirken wie von der Welt entrückt. Verstärkt wird das auch durch eine Lichtaura, welche die starken Konturen umrahmt und den Figuren zusätzliche Leuchtkraft verleiht.
Wien 1900. Aufbruch in die Moderne, hrsg. von Hans-Peter Wipplinger, Wien 2019 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, ab 15.03.2019).
Koloman Moser- Die Sammlung Leopold, hrsg. von Elisabeth Leopold/Stefan Kutzenberger, Wien 2018 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, 18.01.2018-10.06.2018).
Gerd Pichler: Koloman Moser. Die Gemälde. Werkverzeichnis, Wien 2012.
Wien 1900. Sammlung Leopold, hrsg. von Diethard Leopold/Peter Weinhäupl, Wien u.a. 2009.
Koloman Moser 1868-1818, hrsg. von Rudolf Leopold/Gerd Pichler, Wien 2007 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, 25.05.2007-10.09.2007).