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ONLINESAMMLUNG

Selbstbildnis als Halbakt, 1902/04

Leopold Museum,
Wien
Öl auf Leinwand
159×109 cm

Künstler*innen

  • Richard Gerstl

    (Wien 1883–1908 Wien)

Derzeit ausgestellt im OG3
In Selbstbildnis als Halbakt zeigt sich Richard Gerstl (1883–1908) frontal stehend mit nacktem Oberkörper und weißem Lendentuch vor einem blau-türkisen Hintergrund. Eine Art Aura umgibt seinen Kopf. Das Gemälde strahlt feierliche Ruhe aus. Während sein Gesicht detailliert ausgeführt ist, bleiben Partien seines Körpers wie die Hände nur angedeutet, im Bereich des Tuches ist sogar die Leinwand noch sichtbar. Der starre Blick trifft sich mit den Augen des Gegenübers, zugleich scheint er aber durch es hindurchzugehen und sich in der Ferne zu verlieren. Der Künstler zitiert in dieser als symbolistisch zu bezeichnenden Arbeit Elemente der christologischen Ikonografie, um seinem Selbstverständnis als Künstler Ausdruck zu verleihen. Mit der Isolation und den hängenden Armen verweist er auf Christus, den Schmerzensmann. Gleichzeitig gibt es durch die Aura einen Bezug zur Darstellung der Auferstehung Christi.

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Objektdaten

Künstler*in​/Autor*in
  • Richard Gerstl
Titel
Selbstbildnis als Halbakt
Datierung
1902/04
Kunst­strömung
Symbolismus, Secession
Kategorie
Gemälde
Material​/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
159×109 cm
Nennung
Leopold Museum, Wien, Inv. 637
Inventar­zugang
Eingebracht in die Leopold Museum-Privatstiftung 1994
Literatur­auswahl
  • Richard Gerstl. Inspiration - Vermächtnis, hrsg. von Hans-Peter Wipplinger u.a., Köln 2019 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, 27.09.2019-20.01.2020).
  • Meisterwerke Leopold Museum, hrsg. von Hans-Peter Wipplinger, Köln 2018.
  • Elisabeth Leopold/Rudolf Leopold u.a.: Leopold Museumsführer Deutsch, Wien 2016.
  • Wien 1900. Sammlung Leopold, hrsg. von Diethard Leopold/Peter Weinhäupl, Wien u.a. 2009.
  • Leopold Museum Wien. Österreichische Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts, hrsg. von Leopold Museum-Privatstiftung, München u.a. 2008.
  • Leopold. Meisterwerke aus dem Leopold Museum Wien, hrsg. von Rudolf Leopold und Romana Schuler, Köln u.a. 2001.
  • Aufbruch der Moderne. Meisterwerke aus der Sammlung Leopold, hrsg. von Carl Haenlein, Hannover 2000 (Ausst.-Kat. Kestner Gesellschaft, Hannover, 18.06.2000-13.08.2000).
Schlag­wörter

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Provenienz

Provenienzforschung
im Leopold Museum i

Nachlass Richard Gerstl, Wien (1908);
August und Alois Gerstl, Wien (1908-1955); (1)
Hilde Mader, Wien (1955-1962); (2)
Dr. Rudolf Leopold, Wien (1962-1994); (3)
Leopold Museum-Privatstiftung, Wien (1994).

  1. Rückseite: Nachlassbestätigung; Dr. Otto Nirenstein erstellt 1931 ein Nachlassverzeichnis, das “Selbstbildnis (Akt vor blauem Grund)” erhält die Nummer 54. Otto Kallir, Richard Gerstl (1883-1908). Beiträge zur Dokumentation seines Lebens und Werkes, in: Mitteilungen der Österreichischen Galerie, Jg. 18 (1974), Nr. 62, S. 163. Das Bild gehört nicht zu jenen 36 Gemälden, die von Otto Nirenstein erworben wurden.
  2. WStLA, BG Döbling 2A 207/61, Verlassenschaft nach Alois Gerstl, Todfallaufnahme S. 3 (Kaufvertrag vom 16.09.1955 erwähnt).
  3. Archiv des Leopold Museums, Kaufvertrag vom 31.05.1962; Katalog der Secession, Wien 1966, Nr. 5.

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