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ONLINESAMMLUNG

Bildnis des Vaters Emil Gerstl, 1906

Leopold Museum,
Wien
Öl auf Leinwand
211,1×150,3 cm

Künstler*innen

  • Richard Gerstl

    (Wien 1883–1908 Wien)

Derzeit ausgestellt im OG3
Das Porträt in Lebensgröße von Richard Gerstl (1883–1908) zeigt seinen Vater Emil Gerstl, der es in Wien durch Börsenspekulationen zu einem beträchtlichen Vermögen gebracht hat. Er sitzt behäbig in einem Armlehnstuhl vor einem Schreibtisch in einem gutbürgerlich anmutenden Interieur, vermutlich in seiner Wohnung in der Nussdorferstraße 35 im 9. Wiener Gemeindebezirk. Licht fällt wie im Bildnis des Reserveleutnants Alois Gerstl durch das Fenster in den Innenraum ein und lässt manche seiner Körperpartien hell aufleuchten, während andere im Gegenlicht ins Dunkel getaucht sind. Trotz der perspektivischen Verkürzungen erscheint das Gemälde secessionistisch flächengebunden. Der formale Aufbau wird bestimmt durch Farbflächen, die in dem Komplementärkontrast Violett-Gelb gehalten sind. In der diagonal gerichteten getupften und gestrichelten Pinselführung wird Gerstls Auseinandersetzung mit dem Pointillismus offenkundig.

Objektdaten

Künstler*in​/Autor*in
  • Richard Gerstl
Titel
Bildnis des Vaters Emil Gerstl
Datierung
1906
Kunst­strömung
Impressionismus, Secession
Kategorie
Gemälde
Material​/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
211,1×150,3 cm
Signatur
Sign. re. u.: Richard Gerstl
Nennung
Leopold Museum, Wien, Inv. 638
Inventar­zugang
Eingebracht in die Leopold Museum-Privatstiftung 1994
Literatur­auswahl
  • Richard Gerstl. Inspiration - Vermächtnis, hrsg. von Hans-Peter Wipplinger u.a., Köln 2019 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, 27.09.2019-20.01.2020).
  • Meisterwerke Leopold Museum, hrsg. von Hans-Peter Wipplinger, Köln 2018.
  • Wien 1900. Sammlung Leopold, hrsg. von Diethard Leopold/Peter Weinhäupl, Wien u.a. 2009.
Schlag­wörter

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Provenienz

Provenienzforschung
im Leopold Museum i

Nachlass Richard Gerstl, Wien (1908);
August und Alois Gerstl, Wien (1908-1955); (1)
Hilde Mader, Wien (ab 1955); (2)
Dr. Rudolf Leopold, Wien (vor 1966-1994); (3)
Leopold Museum-Privatstiftung, Wien (1994).

  1. Rückseite: „Richard Gerstl IX Nußdorferstraße 35“.
    Otto Kallir, Richard Gerstl (1883-1908). Beiträge zur Dokumentation seines Lebens und Werkes, in: Mitteilungen der Österreichischen Galerie, Jg. 18 (1974), Nr. 62, S. 125 und S. 167. Dr. Otto Nirenstein erstellt 1931 ein Nachlassverzeichnis, das Bild “Vater des Künstlers“ ist nicht enthalten. Das Bild war 1931 in der Neuen Galerie (aber nicht in der Ausstellung) und wurde am 19. Dezember 1934 wieder an Alois Gerstl übergeben.
  2. WStLA, BG Döbling 2A 207/61, Verlassenschaft nach Alois Gerstl, Todfallaufnahme S. 3 (Kaufvertrag vom 16.09.1955 erwähnt); Archiv des Leopold Museums, schriftliche Mitteilung von Otto Breicha vom 22.05.2003
  3. Katalog der Secession, Wien 1966, Nr. 10; Archiv des Leopold Museums, Schuldschein vom 01.01.1962 und Bestätigung über den Erhalt sämtlicher Ratenzahlungen vom Dezember 1971

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