Koloman Moser (1868–1918) baute im Rahmen seiner Lehrtätigkeit an der Kunstgewerbeschule seine Kontakte mit österreichischen Fabrikanten und Produzenten weiter aus. Zu den neuen Kontakten zählten auch der Bugholzmöbelhersteller J. & J. Kohn, mit dem Moser bis 1906 zusammenarbeiten sollte. Es entstanden zahlreiche Möbel mit der Technik des Bugholzes, darunter auch der Salonschrank, der 1902 auf der Kunstgewerbeausstellung in Turin gemeinsam mit diesem Armlehnstuhl ausgestellt wurde. Ähnlich wie beim Salonschrank ist auch beim Armlehnstuhl die Form des Quadrats vorherrschend und lässt sich in Rückenlehne und den beiden Seitenelementen aus durchgehendem Holz wiederfinden. Die seitlichen Metallnieten lassen erkennen, an welcher Stelle die Sitzfläche mit den Seitenwänden verschraubt ist. Der klare tektonische Aufbau, der für Mosers Möbel charakteristisch ist, wird hier nach außen sichtbar gemacht.
Koloman Moser- Die Sammlung Leopold, hrsg. von Elisabeth Leopold/Stefan Kutzenberger, Wien 2018 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, 18.01.2018-10.06.2018).
Koloman Moser 1868-1818, hrsg. von Rudolf Leopold/Gerd Pichler, Wien 2007 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, 25.05.2007-10.09.2007).