Die zum Alterswerk von Käthe Kollwitz (1867–1945) zählende Plastik zeigt eine um ihren Sohn trauernde Mutter. Im Gegensatz zu klassischen Pietà-Darstellungen ruht der Sohn nicht auf den Knien der Mutter, sondern kauert am Boden. Der leblose Körper wird von den Beinen der Mutter gleichsam schützend umschlossen. Die Plastik basierte – was für das Schaffen der deutschen Künstlerin insgesamt bestimmend war, auf persönlichen Lebensumständen und Erfahrungen. So entwickelte sie das expressiv-realistische Werk in Gedenken an ihren 1914 gefallenen Sohn Peter. Den schweren Verlust hatte die überzeugte Pazifistin bereits Jahre zuvor im Denkmal Trauerndes Elternpaar verarbeitet. Während diese 1932 fertiggestellte Skulptur jedoch nur die trauernden Eltern zeigt, widmete Kollwitz später ihrem Sohn mit der Pietà ein intimes privates Andenken.