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Wien
Gräfin Maria Magda Kuefstein an der Staffelei
1885/86
(Wien 1832–1889 Wien)
In Kontakt mit der Adelsfamilie Kuefstein trat Anton Romako (1832–1889) wahrscheinlich schon während seiner Zeit in Rom. Das Oberhaupt der Familie, Karl Graf von Kuefstein (1838–1925), war Diplomat in der Schweiz und Paris sowie Philanthrop und Kunstförderer. Das Porträt seiner Frau, Gräfin Maria Magda Kuefstein, entstand 1885/86 auf dem seit dem 16. Jahrhundert im Besitz der Familie befindlichen Schloss Greillenstein. Romako porträtierte die Gräfin tiefversunken in ihrer Maltätigkeit. Die Komposition erinnert stark an die seit dem 16. Jahrhundert in den Niederlanden verbreitete Genremalerei. Die schnelle Pinselführung und die hellen, nahezu pastellenen Farben strahlen eine Unfertigkeit aus, die dem Werk einen Studiencharakter verleihen.
AS, 2021
Zusatztext gemäß Vergleich, Juni 2011:
« Ing. Mořic Eisler (1889–1971) war Bauunternehmer, Designer und Kunstsammler in Brünn/Brno. Während der Zeit der nationalsozialistischen Besetzung der Tschechoslowakei wurde die Kunstsammlung Eislers von der Gestapo beschlagnahmt. Gräfin Maria Magda Kuefstein an der Staffelei kam in der Folge in den Wiener Kunsthandel. Rudolf Leopold erwarb das Werk in den frühen 1950er-Jahren vom Kunsthändler Wolfgang Gurlitt und brachte es 1994 in die Leopold Museum-Privatstiftung ein. Nachdem das Werk zweifelsfrei Eigentum der Leopold Museum-Privatstiftung ist, es aber Mořic Eisler entzogen und nicht rückgestellt wurde, war es dem Leopold Museum ein wichtiges Anliegen, eine gemeinsame Lösung im Sinne eines fairen und gerechten Vorgehens mit den Rechtsnachfolgern nach Mořic Eisler zu finden. »
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Gräfin Maria Magda Kuefstein, Greillenstein (um 1886);
Dr. Graf Ferdinand Kuefstein, Greillenstein (o.D.); (1)
Ing. Moriz Eisler , Brünn (vor 1939);
vor 1941 Beschlagnahme durch die Geheime Staatspolizei;
Verkauf an die Neue Galerie, Wien durch den Gestapo-Beamten Leopold Gahleitner; (2)
Wolfgang Gurlitt, Linz / Bad Ausssee (vor 1954); (3)
Dr. Rudolf Leopold (1954-1994); (4)
Leopold Museum-Privatstiftung, Wien (seit 1994).
Restitutionsvergleich mit den ErbInnen nach Ing. Moriz Eisler im Juni 2011
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