Alois Hans Schram (1864–1919), ein Vertreter der Malerei der Wiener Ringstraßenzeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts, zeigte als Bildmotiv gerne junge, elegant gekleidete Damen in der Natur. So auch in seinem undatierten und unvollendeten Gemälde Mädchen mit rosa Sonnenschirm. Umgeben vom Grün des Gartens sitzt ein rosa gekleidetes Mädchen uns zugewandt. Um sich, aber vor allem – dem Ideal der damaligen Zeit entsprechend – seine Schönheit vor den bräunenden Sonnenstrahlen zu schützen, zieht das Mädchen mit seiner Rechten den Rand des rosa Schirmes dicht an das Gesicht. Das unruhige und noch skizzenhafte Spiel von hellen Lichtreflexen und Verschattungen lässt – im Vergleich zu vollendeten Werken Schrams wohl ungewollt – an Gemälde des französischen Impressionismus denken.