Schablonendruck für die Umschlaggestaltung der 1. Gründermappe von Ver Sacrum mit dem Emblem der Secession, 1899

Koloman Moser (1868–1918) schuf für die sechs Jahrgänge der Zeitschrift Ver Sacrum rund 140 Beiträge – von Initialen bis zu Umschlägen – und prägte wie kaum ein anderer das Erscheinungsbild der Publikation. Bei dieser Umschlagsgestaltung der 1. Gründermappe von Ver Sacrum zeigt sich Mosers Vorliebe für lange geschwungene Linien und großflächige an- und abschwellende Formen. Das Gesicht des allegorischen Frauenkopfes setzt sich aus isolierten dunklen Feldern und einem Netz von hell ausgesparten Linien zusammen. Die Embleme der drei Künste, die den Frauenkopf umfangen, hat Moser rot gefärbt. Das markante Erscheinungsbild des Designs geht zurück auf die japanische Schablonentechnik der Katagami, welche Moser in seiner Arbeitsweise stark beeinflusste. In leicht abgewandelter Farbfassung schmückte dieser Druck den Einband für die Gründerausgabe und erschien im 4. Ver Sacrum-Heft des Jahres 1899; hierin widmete man sich unter anderem dem Thema „Der Geist der japanischen Kunst“.

LVD, 2024