Die Stirn in Runzeln, den rechten Mundwinkel herabhängend, eine Augenbraue hochgezogen, die markante Nase, der überproportionierte Kopf mit dürrem Hals aus dem weiten Kragen stakend, der Blick gebannt aufs Blatt gerichtet, der ganze Körper gespannt – so stellt sich Rudolf Wacker (1893–1939) beim kognitiven und kreativen Akt des Zeichnens dar. Selbst, sitzend im Zimmer von 1924 ist eine treffende Selbstreflexion des aus Bregenz stammenden Künstlers. Der Gesichtsausdruck lässt sich auf Porträtfotos entdecken. Abgesehen von der witzigen Überzeichnung entspricht dieser wie auch die viel zu klein geratenen, feingliedrigen Hände dem Charakter des sich selbst karikierenden sensiblen Künstlers. Mit schnellen Kohlestrichen positioniert er sein Selbstbildnis in ein aus den Fugen geratenes Interieur: Die von der Decke hängende Lampe, der Tisch mit Vase und die mit kraftvoller Schraffur in unterschiedliche Richtungen verdichtete Dunkelheit der Umgebung zeichnen eine Welt, die in ihren Achsenverschiebungen entfesselt wirkt.