Die Zeitschrift
Ver Sacrum (lateinisch für „heiliger Frühling“) war das offizielle Organ der Vereinigung bildender Künstler Österreichs. Als Kunst- und Literaturzeitschrift wurde sie von der Wiener Secession herausgegeben. Mit ihren sechs Jahrgängen, beginnend mit 1898, gilt die Publikation bis zu ihrer Einstellung im Jahr 1903 als aufschlussreichster und künstlerisch anspruchsvollster Begleiter durch die frühe Geschichte der Wiener Secession. Einzigartig war das nahezu quadratische Format der monatlich erscheinenden Hefte. Wechselnde Teams von Künstler*innen und Autor*innen waren für die Gestaltung der Zeitschrift verantwortlich. Im Septemberheft der Gründerausgabe des ersten Jahrgangs waren Hauptartikel des Kritikers und Journalisten Franz Servaes (1862–1947) über
Künstler-Lithographien und ein Beitrag der deutschen Schriftstellerin Ricarda Huch (1864–1947)
Über moderne Poesie und Malerei vereint, mit Illustrationen von Koloman Moser (1868–1918), Josef Hoffmann (1870–1956), Adolf Hölzl (1853–1934) und Josef Engelhart (1864–1941). Im zweiten Jahrgang 1899 wurde die Arbeit für die Vermittlung und Verbreitung der neuen Kunst mit einer reichen Palette an Informationen und Illustrationen fortgeführt. Im Aprilheft 1899 veröffentlichte Ernst Schur (1876–1912) einen ausführlichen Artikel mit dem Titel
Der Geist der japanischen Kunst. Besonders die Farbholzschnitte des fernen asiatischen Landes waren für die Formensprache des Jugendstils inspirierend. Dem Redaktionsteam gehörten Friedrich König (1857–1941), Koloman Moser, Alfred Roller (1864–1935) und der Architekt Joseph Maria Olbrich (1867–1908) an.
AK, 2023