Koloman Moser (1868–1918) bewies sein malerisches Talent auch in der Technik der Tunkpapierbilder, mit der er sich ab 1900 eingehend beschäftigte. Bei diesem alten Verfahren wurden Ölfarben in eine flache Wanne gefüllt, die mit Hilfe eines Marmorierkamms oder auch einer Nadel mit Mustern oder Motiven versehen und anschließend mit Papier aufgetunkt wurden. Diese Papiere dienten einerseits als Vorsatzpapier oder Einband von Büchern und andererseits auch als eigenständige Kunstwerke, die vom Künstler signiert und datiert wurden. Programmatisch passte diese wiederentdeckte Kunst gut in das Konzept der Wiener Werkstätte, wo man herausragende handwerkliche Qualität zurück ins tägliche Leben bringen wollte.
Eingebracht in die Leopold Museum-Privatstiftung 1994
Literaturauswahl
Wien 1900. Aufbruch in die Moderne, hrsg. von Hans-Peter Wipplinger, Wien 2019 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, ab 15.03.2019).
Koloman Moser- Die Sammlung Leopold, hrsg. von Elisabeth Leopold/Stefan Kutzenberger, Wien 2018 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, 18.01.2018-10.06.2018).
Koloman Moser 1868-1818, hrsg. von Rudolf Leopold/Gerd Pichler, Wien 2007 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, 25.05.2007-10.09.2007).