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ONLINESAMMLUNG

„Die Stunde der Geburt“, 1901/02

Leopold Museum,
Wien
Tusche, Feder, laviert, Spritztechnik auf Katasterpapier
25,5×30,6 cm

Künstler*innen

  • Alfred Kubin

    (Leitmeritz 1877–1959 Zwickledt)

Leider derzeit nicht ausgestellt
Verstörend und surreal sind die Bilderwelten, in die uns der ursprünglich aus dem böhmischen Leitmeritz stammende österreichische Zeichner, Grafiker, Buchillustrator, Bühnenbildner und Autor Alfred Kubin (1877–1959) entführt: Aug in Aug mit einem Krustentier, das auf einer uns frontal entgegengesetzten Uferbefestigungsmauer hockt, die Gliederbeinchen eng an den hartschaligen Körper geschmiegt und mit seinen bedrohlich riesigen Chitin-Scheren im darunter liegenden Wasser zu gründeln scheint – seine rechte Schere lauernd auf der Wasseroberfläche wie zum Zupacken liegend. Und dann schwebt im sphärischen Nichts darüber ein menschlicher Säugling, wie in eingefrorenem Sprung den Betrachter/*innen seine Rückseite zuwendend. Mit feinen, zuweilen nervös wirkenden Federstrichen, mit lavierend verteilter Tusche und mit Spritztechnik kreiertem atmosphärisch dichtem Hintergrund erschafft Kubin in technischer Perfektion 1901/02 Die Stunde der Geburt – ein sprechendes Bild voll albtraumhafter Symbolik.

Objektdaten

Künstler*in​/Autor*in
  • Alfred Kubin
Titel
„Die Stunde der Geburt“
Datierung
1901/02
Kunst­strömung
Symbolismus
Kategorie
Grafik
Material​/Technik
Tusche, Feder, laviert, Spritztechnik auf Katasterpapier
Maße
25,5×30,6 cm
Signatur
Bez. li. u. mit Bleistift: Die Stunde der Geburt; num. li. u. mit Bleistift: 2006
Nennung
Leopold Museum, Wien, Inv. 877
Inventar­zugang
Eingebracht in die Leopold Museum-Privatstiftung 1994
Literatur­auswahl
  • Alfred Kubin. Bekenntnisse einer gequälten Seele, hrsg. von Hans-Peter Wipplinger, Köln 2022 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, 16.04.2022–24.07.2022).
  • Alfred Kubin. Aus meinem Reich. Meisterblätter aus dem Leopold Museum, hrsg. von Rudolf Leopold/Romana Schuler, Wien 2002 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, 05.10.2002-06.01.2003).
Schlag­wörter

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Provenienz

Provenienzforschung
im Leopold Museum i

Max Morgenstern, Wien später London (vor 1937-1947); (1)
Hertha Morgenstern, später Morton, London (1947-1962),
Bob William Morton, London (ab 1962); (2)
Franz Armin Morat, Freiburg im Breisgau (vor 1977-1981); (3)
Dr. Rudolf Leopold, Wien (vor 1985-1994); (4)
Leopold Museum-Privatstiftung, Wien (1994).

  1. Sammlerstempel „Max Morgenstern, Wien XIII., Hietzinger-Hauptstrasse 34a“ auf der Blattrückseite; Albertina Kulturbund, Katalog zu „Alfred Kubin. Handzeichnungen, Aquarelle und druckgrafische Arbeiten“, Wien 1937, S. 10, Nr. 9;
  2. Sonja Niederacher, Dossier Max Morgenstern und Hertha Morgenstern, 21. Dezember 2009, S. 5f.
  3. Graphische Sammlung Albertina, Katalog „Alfred Kubin. Das zeichnerische Frühwerk bis 1904“, Wien 1977, (o. S.) Nr. 48; Karl Arndt (Hg.), Alfred Kubin. Mappenwerke, Bücher, Einzelblätter aus der Sammlung Hedwig und Helmut Goedeckemeyer, Göttingen 1980, S. 31, Nr. 1.2
  4. Telefonische Auskunft von Franz Armin Morat vom 22.05.2017; Klaus Albrecht Schröder, Katalog zu „Alfred Kubin. Leben ein Abgrund“, Wien u. München 1985, S. 80, Nr. 30

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