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ONLINESAMMLUNG

„Gefahr“, um 1901

Leopold Museum,
Wien
Tusche, Feder, Aquarell, Spritztechnik auf Katasterpapier
29,3×32,6 cm

Künstler*innen

  • Alfred Kubin

    (Leitmeritz 1877–1959 Zwickledt)

Leider derzeit nicht ausgestellt
Vollkommene Ausweglosigkeit und absolutes Grauen macht Alfred Kubin (1877–1959) erlebbar, wenn er in seiner 1901 geschaffenen, mit Aquarell kolorierten Tuschezeichnung, die den Titel Gefahr trägt, seiner überbordenden Fantasie freien Lauf lässt und uns in einen emotionalen Abgrund lockt. Wie in einem lähmenden Angsttraum, einer Schreckensvision setzt uns Kubin der Übermacht elementarer Bedrohung aus: In einem von unüberwindlich hohen glatten Mauern umschlossenen brunnenbeckenartigen Meer versucht ein winziges Menschlein auf einem Boot mit geblähten Segeln zu entkommen. Aus dem Wasser kragen die Masten bereits untergegangener Schiffe. Über den Beckenrand tief gebeugt rührt mit brutalen, riesigen Pranken an endlos langen Armen ein gigantisches Monstrum um und versucht das rasende Boot zu fangen. Es ist ein grauenhaftes Scheusal, eine Chimäre mit dem Oberkörper eines Menschen und dem Schlangenhals eines Brontosauriers, der in eine kleine, grässliche, menschlich anmutende Fratze mündet, die nach dem Opfer zu gieren scheint. Bereits in seinem Frühwerk scheint Kubin als grandioser Finder von albtraumhaften Welten den Surrealismus vorwegzunehmen.

Objektdaten

Künstler*in​/Autor*in
  • Alfred Kubin
Titel
„Gefahr“
Datierung
um 1901
Kunst­strömung
Symbolismus
Kategorie
Grafik
Material​/Technik
Tusche, Feder, Aquarell, Spritztechnik auf Katasterpapier
Maße
29,3×32,6 cm
Signatur
Sign. re. u. mit Bleistift: AKubin; bez. Mi. u. mit Tusche: Gefahr
Nennung
Leopold Museum, Wien, Inv. 915
Inventar­zugang
Eingebracht in die Leopold Museum-Privatstiftung 1994
Literatur­auswahl
  • Alfred Kubin. Bekenntnisse einer gequälten Seele, hrsg. von Hans-Peter Wipplinger, Köln 2022 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, 16.04.2022–24.07.2022).
  • Alfred Kubin. Aus meinem Reich. Meisterblätter aus dem Leopold Museum, hrsg. von Rudolf Leopold/Romana Schuler, Wien 2002 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, 05.10.2002-06.01.2003).
Schlag­wörter

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Provenienz

Provenienzforschung
im Leopold Museum i

Heinrich Stinnes, Köln (o.D.); (1)
Auktion: November 1973, Ketterer München, Auktion Nr. 10, Los Nr. 768, Abb. S. 113;
Franz Armin Morat, Freiburg im Breisgau (1973-1979); (1)
Dr. Rudolf Leopold, Wien (1979-1994); (2)
Leopold Museum-Privatstiftung, Wien (1994).

  1. Hans Albert Peters (Hrsg.), Alfred Kubin. Das zeichnerische Frühwerk bis 1904, Stuttgart 1977, S. 218, Nr. 59 (Abb. S. 219)
  2. Archiv des Leopold Museums, Liste der LMPS von Werken Kubins mit der Provenienz Franz Armin Morat; Mündliche Auskunft Franz Armin Morat an Dr. Alfred Fehringer (LMPS) vom 22.05.2017

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