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ONLINESAMMLUNG

Der Rattenfänger von Hameln, 1943

Leopold Museum,
Wien
Tusche, Feder auf Papier
39,5×28,5 cm

Künstler*innen

  • Alfred Kubin

    (Leitmeritz 1877–1959 Zwickledt)

Leider derzeit nicht ausgestellt
Voll Inbrunst bläst Der Rattenfänger von Hameln – so der Titel der Tuschezeichnung von Alfred Kubin (1877–1959) – sein Instrument und lockt die Schar naiv dreinblickender Kinder, ihm zu folgen. Lediglich eine versprengte Ratte hechtet aus dem Bildraum. Im Hintergrund bildet ein spitzgiebeliges Gebäude mit Tordurchfahrt eine pittoreske Kulisse. Auf dem Dach schreitet ein Storch. Allerdings eilt der Rattenfänger nicht vor den Kindern her, sondern hat sich zu ihnen umgewandt und scheint breitbeinig, in leicht nach vorn geneigter Haltung ihnen seine Weise entgegenzuflöten, um rückwärts zu gehen – sich nicht gewahr seiend, dass er direkt an der Kante eines rinnsalartigen Abgrundes steht, in den sich im Vordergrund des Bildes dreckiger Morast aus einem Abflussrohr zu ergießen scheint. Noch ein Schritt und er wird stürzen! Eine Metapher? 1943 formulierte Kubin diese köstliche Szene mit nervösem, dichtem Federstrich und großer Erzähllust. Nach Machtergreifung der Nationalsozialisten war der Künstler ob seines schonungslosen, zuweilen psychoanalytisch anmutenden Werkes als „entartet“ gebrandmarkt worden.

Objektdaten

Künstler*in​/Autor*in
  • Alfred Kubin
Titel
Der Rattenfänger von Hameln
Datierung
1943
Kunst­strömung
Symbolismus
Kategorie
Grafik
Material​/Technik
Tusche, Feder auf Papier
Maße
39,5×28,5 cm
Signatur
Sign. u. dat. re. u.: AKubin 43
Nennung
Leopold Museum, Wien, Inv. 963
Inventar­zugang
Eingebracht in die Leopold Museum-Privatstiftung 1994
Schlag­wörter

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Provenienz

Provenienzforschung
im Leopold Museum i
Dr. Rudolf Leopold, Wien (o.D.);
Leopold Museum-Privatstiftung, Wien (1994).

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