Reisen gehörte für den Maler Oskar Laske (1874–1951) zur wichtigsten Inspirationsquelle. So unternahm er beinahe jedes Jahr eine größere Tour, die ihn durch ganz Europa, in den Vorderen Orient oder nach Nordafrika führte. Noch vor dem Ersten Weltkrieg fuhr Laske 1911 nach Griechenland und in die Türkei, wo er diese Hafenszene am Goldenen Horn festhielt. Der Künstler malte von einem erhöhten Standpunkt aus einen weitläufigen Platz, wo sich eine große Menschenmenge tummelt. Die Figuren sind nur schemenhaft zu erkennen. Hinter den Schiffsmasten erstreckt sich die Stadtansicht Istanbuls mit den Moscheen und Minaretten, die bereits in der Ferne im Dunst verschwinden. Mit lockerem Pinselduktus und wässrigen Lasuren gelingt es Laske, die Räumlichkeit und Atmosphäre der Szene grandios einzufangen.
Sign. re. u. mit Gouache: O. Laske; bez. Mi. u. mit Bleistift: Konstantinopel Goldenes Horn
Nennung
Leopold Museum, Wien, Inv. 2386
Inventarzugang
Eingebracht in die Leopold Museum-Privatstiftung 1994
Literaturauswahl
Linie und Form. 100 Meisterzeichnungen aus der Sammlung Leopold, hrsg. von Franz Smola/Fritz Koreny, Wien 2014 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, 23.05.2014–20.10.2014).