Carl Schuch (1846–1903) wählt im Gemälde Stillleben mit Knoblauch einen engen Bildausschnitt und gibt die Gegenstände in leichter Aufsicht wieder. Vor dem Hintergrund eines undefinierbaren dunklen Raumes sind auf einem aus rohen Brettern gezimmerten Tisch ein Krug, Bücher, Knoblauch, ein locker in Falten gelegtes Tuch und ein Apfel zu sehen. Diese scheinen wie aus ihrem Kontext gerissen und allein aufgrund ihrer Farb- und Formwerte in freiem und zügigem Pinselduktus zum Stillleben arrangiert. Es dominieren Farbnuancen in Weiß, Grau, Schwarz und Braun, die einen intensiven Hell-Dunkel-Kontrast bewirken. Nur der Apfel, der einzig in bunter Farbe gemalt ist, leuchtet auf und bildet den Blickfang des Bildes. Schuch gilt als begnadeter Kolorist und setzte sich auch intensiv mit Farb- und Wahrnehmungstheorien auseinander. Von 1882 bis 1894 lebte er in Paris, wo er wichtige Anregungen fand. In seinem freien Spiel mit Farben und Flächen finden sich Anklänge an Édouard Manet (1832–1883) und Paul Cézanne (1839–1906).