Postkarte von Melanie Schiele an Egon Schiele, 18.03.1907

Transkription:

Lieber Herr Wamperl!
Nun dir muss es ja vorzüglich
gehen und gewiss wirst Du auch
Deine liebste Beschäftigung sehr be-
treiben. Deine Karte habe ich erhalten
u. danke Dir dafür ich glaubte schon
dass Du Deine älteste Schwester ganz
vergessen hattest. Wir müssen leider
heuer die schöne Zeit in Wien zu-
bringen. Geniese [!] daher deine Ferien
und unternimm fleissig Ausflüge.
Deinen Collegen Hammer sprach ich gestern
er lässt Dich grüssen u. würde es im [ihn]
sehr freuen eine Karte von Dir zu
erhalten. Mit vielen Handküssen
An Tante & Onkel grüsst & küsst
Dich Deine Schwester Mela.

Gigi Kröte u.
Herr König lasse [!] Dich grüssen & freuen sich schon auf Dich.

[geschrieben von anderer Hand:]
Viele Grüße
Gerti
Handkuß Tante u. Onkel

[Adressblock:]
Wolgeboren
Herrn Egon Schiele
Kunstakademiker.
derzeit
Steinach am/Brenner
Tirol Hotel „zur Post.“

[geschrieben von anderer Hand, Kugelschreiber:]
Albrechtstr. unter Stadt.
Klosterneuburg