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ONLINESAMMLUNG

„Pietà“, 1926

Leopold Museum,
Wien
Öl auf Leinwand
173×231 cm

Künstler*innen

  • Albin Egger-Lienz

    (Stribach bei Lienz 1868–1926 Zwölfmagreien/Bozen)

Derzeit ausgestellt im EG
Albin Egger-Lienz (1868–1926) versetzte das biblische Geschehen in das ihm vertraute bäuerliche Milieu. Nichts stört die Ruhe in der karg eingerichteten Stube. Die Bildprotagonisten trauern still und verhalten. Ihre starren Gesichter lassen jenen tiefen Glauben an das Jenseits erahnen, der ihnen über die schwere Stunde hinweghilft. Dem Zentralmotiv des liegenden Leichnams ging eine Reihe von Studien voran. Perspektivisch stark verkürzt könnte das Motiv auch eine Reverenz an die Beweinung Christi von Andrea Mantegna (1431–1506) aus der Mailänder Brera sein. Der Guckkastencharakter des Bildes wird durch die angehobene Perspektive der Tischplatte und insbesondere der Bodenfläche im Hintergrund betont. Die Anordnung der Figuren folgt einem strengen symmetrischen Prinzip, welches lediglich durch die leergebliebene Ecke unten links gebrochen wird. Jedes sonstige inszenatorische Beiwerk fehlt in diesem letzten Monumentalgemälde von Egger-Lienz, dessen Größe vor allem in seiner Schlichtheit besteht. Pietà wurde erst nach dem Tod des Meisters öffentlich gezeigt.

Genauer betrachtet

Das Kunstwerk erklärt von
Kunstvermittler Markus Hübl

Objektdaten

Künstler*in​/Autor*in
  • Albin Egger-Lienz
Titel
„Pietà“
Datierung
1926
Kunst­strömung
Expressionismus
Kategorie
Gemälde
Material​/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
173×231 cm
Nennung
Leopold Museum, Wien, Inv. 4126
Inventar­zugang
Eingebracht in die Leopold Museum-Privatstiftung 1994
Literatur­auswahl
  • Wien 1900. Aufbruch in die Moderne, hrsg. von Hans-Peter Wipplinger, Wien 2019 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, ab 15.03.2019).
  • Albin Egger-Lienz: 1868-1926, hrsg. von Gert Ammann/Michael Fuhr, Wien 2008 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, 15.02.2008–29.05.2008).
  • Wilfried Kirschl: Albin Egger-Lienz: 1868-1926; das Gesamtwerk; [Monographie in zwei Bänden], Wien 1996.
Werk­verzeichnis
  • Kirschl 1996: M 637
Kunstpate*in für restauratorische Maßnahmen
Hans-Jörg Dworak
Schlag­wörter

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Provenienz

Provenienzforschung
im Leopold Museum i

Nachlass Albin Egger-Lienz, St. Justina, Bozen (1927); (1)
Laura Egger, Innsbruck (1927-1940);
Armin Huber, Wien (ab 1940); (2)
Marietta Huber, Wien (bis 1971); (3)
Dr. Rudolf Leopold, Wien (1971-1994); (4)
Leopold Museum-Privatstiftung, Wien (seit 1994).

  1. Wilfried Kirschl, Albin Egger-Lienz: 1868-1926. Das Gesamtwerk, Wien 1996, S. 573, M 637
  2. Armin Huber an Laura Egger vom 13.02.1940; Archiv des BDA, Restitutionsmaterialien, Personenmappen, K 37/3, Armin Huber
  3. Archiv des Leopold Museums, Bestätigung Armin Huber vom 15.09.1969
  4. Archiv des Leopold Museums, Bestätigung Armin Huber vom 03.02.1971

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