Salonschrank, 1901

Koloman Moser (1868–1918) baute im Rahmen seiner Lehrtätigkeit an der Kunstgewerbeschule seine Kontakte mit österreichischen Fabrikanten und Produzenten weiter aus. Zu den neuen Kontakten zählten auch der Bugholzmöbelhersteller J. & J. Kohn, mit dem Moser bis 1906 zusammenarbeiten sollte. Seine Entwurfstätigkeit für die Bugholzfirma begann der Künstler mit der Winterausstellung 1901/02 im k. k. Österreichischen Museum für Kunst und Industrie. Für eine Ausstellungskoje entwarf er den Salonschrank, der durch seine klare Gliederung und ornamentlose Formensprache besticht. Es handelt sich um eine Vitrine mit zwei quadratischen Korpussen, die vorne und hinten von einem durchlaufenden Rahmen aus Bugholz umfasst sind. Der Schrank ist seitlich mit sichtbaren Metallnieten und an den Fußkanten mit vier Messingkugeln versehen. 1902 wurde der Salonschrank auf der Kunstgewerbeausstellung in Turin gemeinsam mit dem Armlehnstuhl gezeigt.

MTh, 2021